Die Rektorin der Burgschule, Aleksandra Kocbek, begrüßte Bürgermeister Frank Schroft, der den Sechst- und Siebtklässlern im Musikraum Rede und Antwort stand. Foto: Stadt Meßstetten/Volker Bitzer

Die Technikräume der Meßstetter Burgschule sind zwar vorbildlich ausgestattet – aber es wird eng für Schüler und Lehrer in dem Gebäude. Bürgermeister Frank Schroft und Hauptamtsleiter Thomas Berg haben sich ein Bild von der Lage vor Ort verschafft.

Persönliche Gespräche und Besuche sind oft zielführender als langwierige Telefonate – der Meinung war auch das Kollegium der Burgschule, die deshalb Bürgermeister Frank Schroft und Hauptamtsleiter Thomas Berg zu sich eingeladen hat.

 

Diese haben die Gelegenheit genutzt und einige Anliegen mit Schulleiterin Aleksandra Kocbek und ihrem Stellvertreter Michael Eichenauer besprochen.

Bei einem Rundgang durch das Schulhaus etwa lobte Kocbek die „bestens eingerichteten Technikräume“ im Untergeschoss: „Diese Ausstattung ist vorbildlich, ich habe noch an keiner anderen Schule etwas Besseres gesehen.“

Allerdings drückt mancherorts auch der Schuh: So stoßen die Burgschule und die Außenstelle Bueloch längst an die Kapazitätsgrenzen, oft gibt es keine Ausweichmöglichkeiten mehr.

Die Zahl der Schüler steigt ständig

Das ist besonders hart vor dem Hintergrund, dass die Schülerzahl, entgegen dem Landestrend, sowohl im Grundschulbereich als auch bei der Hauptschule und vor allem den Werkrealschülern ständig steigt.

Im neuen Schuljahr sind aktuell 521 Schüler – Skistraße und Bueloch zusammen – gemeldet. Wohl seit den 1980er-Jahren gab es nicht mehr so viele Schüler an der Burgschule.

Der baulich-optische Zustand ist in der Burgschule sehr zufriedenstellend, auch wenn die einen oder anderen Fachräume eine Auffrischung vertragen könnten. Recht dringlich ist eine Modernisierung hingegen in der Bueloch-Schule.

„Hier kommen wir und der Gemeinderat wohl nicht umhin, in absehbarer Zeit viel Geld in die Hand zu nehmen“, sagte Bürgermeister Schroft.

Neben großer Raumnot und Gebäudezustand brennen den Lehrern im Bueloch noch andere Dinge unter den Nägeln: Vandalismus im Außenbereich sowie ein extrem hoher Migrationsanteil.

„Mittlerweile haben wir bei der Einschulung im Bueloch jedes Jahr die Situation, dass von ungefähr 25 eingeschulten Kindern nur eines oder zwei richtig Deutsch sprechen, drei bis sechs Kinder ein bisschen Deutsch verstehen und die restlichen Kinder gar kein Deutsch verstehen“, berichtete Kocbek.

Die Erstklässler werden besonders gefördert

Zwar sei das Thema Migration auch an der Burgschule, Standort Skistraße, gegenwärtig, aber längst nicht so augenfällig und teils problematisch wie im Bueloch.

Streetworker oder eine weitere Stelle in der Schulsozialarbeit lauteten die Schlagworte, die bereits im Gemeinderat zur Sprache kamen. Außerdem wird das Thema in der Oktober-Sitzung erneut auf der Tagesordnung stehen.

Vor dem Rundgang aber haben Frank Schroft und Thomas Berg der Leseparty einen Besuch abgestattet – eine besondere Leseförderung für Erstklässler.

Sie sitzen dabei nicht an den Tischen im Klassenzimmer, sondern dürfen sich quer im großen Flur des zweiten Obergeschosses ausbreiten und in kleinen Gruppen üben; die meisten Kinder machen es sich auf bunten Matten auf dem Boden gemütlich.

Danach schlüpfte Bürgermeister Frank Schroft für eine Viertelstunde in die Rolle des „Lehrers“. Im Musiksaal stellte der Schultes etwa 80 Sechst- und Siebtklässlern seinen Beruf und dessen Aufgaben vor.

Ganz offen beantwortete er auch die neugierigen Fragen der Jugendlichen wie „Machen Sie auch Urlaub und was machen sie in der Freizeit am liebsten?“, „Wie viel Geld bekommt ein Bürgermeister?“ oder „Wollen Sie gerne Bundeskanzler werden?“.