Die Burgschule Haiterbach verwandelte sich für eine Woche in einen Zirkus. Schüler der Klassen 3 bis 5 wurden zu Clowns, Akrobaten und Fakiren. Andere kümmerten sich um Verpflegung und Kartenverkauf. Ein Projekt mit viel Mehrwert.
Freitagmorgen, kurz nach 10 Uhr wird die Sporthalle an der Burgschule Haiterbach zur Manege. Die am Zirkusprojekt beteiligten Schüler gehen in der Generalprobe noch einmal ihr ganzes Programm durch, bevor es am Nachmittag dann ernst wird. Denn dann stehen zwei Aufführungen vor Eltern und Verwandten an.
250 Karten seien verkauft worden, erklärt Lehrer Sebastian Hirth. Oder mit anderen Worten: „Volles Haus“. Hirth hat das Projekt von Schulseite organisiert. Der eigentliche Zirkusbetrieb, die Anleitung und das Training der Schüler, übernahm der Projektzirkus Bingo aus Horb. Roman Fiala und drei seiner Mitarbeiter studierten die Zirkusnummern mit den Schülern im Laufe der Woche ein. Man habe sich bewusst für einen Anbieter aus der Region entscheiden, sagt Hirth.
Es geht nicht um Perfektion
Vieles sitzt, wie die Auftritte bei der Generalprobe zeigen. Doch beim Jonglieren mit Tüchern landen diese auch gelegentlich auf dem Boden. Man darf annehmen, dass dies die Zuschauer ebenso wenig stören dürfte wie die Macher. „Es geht nicht um Perfektion. Wichtig ist, dass die Schüler Spaß haben“, sagt Hirth.
Und es geht noch um mehr, was nicht auf den ersten Blick wahrzunehmen ist – und die kritische Frage beantwortet, was ein Zirkus mit Schule, also dem Lernen, zu tun hat.
Zum Einen gehe es um Zusammenarbeit, erklärt Hirth. Beim Zirkusprojekt würden Kinder aufeinandertreffen, die im Schulalltag in Klassen getrennt seien. Und Schüler, die eher in sich gekehrt seien, würden bei diesem Projekt richtig aufblühen. Am Projekt nehmen auch Schüler der Außenstelle Oberschwandorf teil.
Das Projekt biete vielerlei Mehrwert, bestätigt auch der kommissarische Schulleiter Thomas Christ. So hätten sich die Schüler selbst um Dekoration und Kartenverkauf gekümmert. Der eigentliche Auftritt vor 150 Zuschauern selbst sei eine Vorbereitung, beispielsweise für das Halten von Referaten vor der Klasse.
Klasse 7 gestaltet Zirkuszeitung
Die Klasse 7 griff das Zirkusprojekt ebenfalls auf. Sie gestalteten eine Zirkuszeitung.
Und beide Lehrer wissen aus eigener Erfahrung: Mit Auftritten dieser Art, die es heute nicht mehr so häufig gibt, werden bei den Kindern bleibende Erlebnisse geschaffen.
Die Burgschule selbst hat das Zirkusprojekt schon mehrfach durchgeführt. Nun ist es aber wieder das erste Mal, seitdem die Corona-Maßnahmen eine Zwangspause auferlegten.
Das Zirkusprojekt soll auch künftig stattfinden. Angestrebt ist ein Rhythmus von zwei Jahren, so dass jedes Kind in der Grundschule mal dabei sei, sagt Hirth.