Der Schörzinger Konrad Albert Koch hat sich als eifriger Burgenmaler und -forscher einen Namen gemacht. Foto: Archiv

Schritt für Schritt kommt die Initiative Neuhaus ihrem Ziel näher, dem ehemaligen Burgenmaler Konrad Albert Koch auf dem ehemaligen Friedhof des Oberen Riedhofs bei Ulm ein Denkmal zu setzen. Der Rottenburger Heimatforscher Peter Wagner hat erst jüngst weitere Schritte in die Wege geleitet. 

Schömberg-Schörzingen - Die Initiative, der unter anderem der Schömberger Architekt Hermann Dannecker, Heimatforscher Peter Wagner und Heiko-Peter Melle aus Lautlingen angehören, hat sich der Erforschung und dem Erhalt von Kochs Lebenswerk verschrieben.

Koch, der am 14. März 1869 im Neuhaus in Schörzingen geboren wurde, starb am 22. April 1945 im damaligen Hilfskrankenhaus beziehungsweise Landesarmenanstalt Riedhof bei Grimmelfingen und wurde auf dem dazugehörigen Friedhof beigesetzt. Dieser befindet sich auf einem Grundstück der Stadt Ulm.

Seit längerem nun plant die Initiative, dem Schörzinger Burgenmaler dort ein Denkmal zu setzen. Gedacht ist laut Peter Wagner an einen Naturstein mit einer Infotafel, die über das Leben und Werk von Koch informiert. Er hatte unter anderem zahlreiche Burgen in der gesamten Region erforscht und zeichnerisch rekonstruiert.

Wie Wagner weiter informiert, sei der alte Friedhof inzwischen weitgehend verwüstet; auch sei nicht bekannt, wo Koch begraben wurde. "Deshalb ist es uns auch nicht wichtig, wo das Denkmal dort errichtet werden kann, sondern nur, dass es auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs stehen wird."

Die Zeichen dafür stehen nicht schlecht. Denn der Ulmer Gemeinderat hatte beschlossen, den ehemaligen Friedhof in eine Art Park umzugestalten, um auch auf diese Weise an den ehemaligen Oberen Riedhof zu erinnern. Auch der Grimmelfinger Ortschaftsrat setzt sich für das Vorhaben ein. Peter Wagner war erst jüngst wieder in Ulm, um sich mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Grimmelfinger Bürgervereins, der sich für den Erhalt des Friedhofs als "würdige Ruhestätte" einsetzt, zu beraten. So sprach Wagner unter anderem mit Stefan Uhl, von der Hauptabteilung Stadtplanung bei der Stadt Ulm. "Das ist toll, was Sie da machen", habe Uhl gesagt. Denn Uhl kenne die Arbeit von Konrad Albert Koch sehr gut, weil er mit einem Burgenforscher befreundet ist.

Die Stadt Ulm indes plant selbst, auf dem ehemaligen Friedhof ein Denkmal zu setzen für jene Menschen, die während der Nazizeit im Oberen Riedhof ums Leben kamen und dort begraben wurden. Wagner: "Daher war unser Vorschlag, nur etwas Kleines für Koch machen zu wollen." Bei einem vor wenigen Tagen stattgefundenen Treffen des Arbeitskreises im Schörzinger Neuhaus habe man sich auf einen Naturstein samt Infotafel geeinigt. Zudem habe Melle den Vorschlag gemacht, Landrat Martin-Günther Pauli zu beten, sich mit dem Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch in dieser Sache in Verbindung zu setzen und sich für das Denkmal für Koch einzusetzen.

Die Initiative denkt an einen Naturstein aus dem Steinbruch der Firma Gfrörer in Fischingen. Wagner ist guten Muts, dass dies gelingen könnte, "denn der Seniorchef hat die Fischinger Burg erworben, die er nach Rekonstruktionen von Konrad Albert Koch sanieren will".

Sollte das Denkmal verwirklicht werden können, denken die Verantwortlichen der Koch-Initiative daran, mit interessierten Bürgern aus Schörzingen und Schömberg mit dem Bus nach Ulm zu fahren, um den Gedenkstein gemeinsam einzuweihen.

Zudem steht der Arbeitskreis hinter der Idee des Schömberger Albvereins, in der Alten Schulen ein Heimatmuseum einzurichten. Auch dort soll das Leben und die Arbeit von Koch gewürdigt werden, der mehr als 100 Berichte und Zeichnungen über Burgen erstellt hatte. Die Sammlung der Koch-Forschungsgruppe mit dessen Stadt- und Burgenbilder füllt inzwischen 20 Leitzordner. Auch diese sollen im Heimatmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wagner: "Alle Ausstellungsstücke haben wir bereits zusammen. So auch einen alten Arbeitstisch mit verschiedenen Utensilien."

Probleme bereitet die Einrichtung des Museums der Stadt Schömberg aber deshalb, weil ein barrierefreier Zugang, etwa per Außenaufzug, und ein zweiter Fluchtweg installiert werden müssten, was wohl nur mit einem hohen Kostenaufwand zu realisieren wäre.