Die Burg Hohenzollern ist das beliebteste Fotomotiv in der Region – und darüber hinaus. Manche Fotografen legen sich mächtig ins Zeug, um den perfekten Moment zu erwischen. Einer davon ist Niklas Spether, der eigens aus dem Ortenaukreis anreist. Wie hat er das Foto mit Mond und Burg gemacht?
Burg Hohenzollern - Die Burg vom Zellerhorn bei Onstmettingen kennt gefühlt die ganze Welt, auch Niklas Spether. Wie er berichtet, habe er sich sofort in die Burg verliebt. Aber: "Das Problem am Zellerhorn ist, dass dort bei guten Bedingungen gleich mal 20 bis 30 weitere Fotografen warten und alle dann quasi denselben Moment aufnehmen. Das wollte ich anders machen." Sofort war dem 32-Jährigen klar: Da muss mehr drin sein als der abgedroschene Blick vom Zellerhorn.
Zwei Wochen Planung
Spether plant zwei Wochen, er erklärt: "Das Problem bei der Planung ist nicht nur, einen passenden Spot mit perfektem blick zu finden sondern auch das Wetter zu kennen." Zudem: Der Standort ist wichtig, denn – auf den ersten Blick nicht ganz so sinnfällig wie das Zeller Horn – hat er die Burg von Haigerloch aus in den Blick genommen. Und die Konstellation mit dem Mond direkt dahinter gibt’s auch nur alle paar Wochen.
Standort: Haigerloch
Spether: "Haigerloch war perfekt, weil es 14 Kilometer Luftlinie weg ist von der Burg. Will man einen großen Mond, muss man weit genug von Objekt den man als Motiv benutzen will weg sein." Der Hobby-Fotograf ist im Hauptberuf KfZ-Mechatroniker und hat während Corona einen VW-Bus zum Camper umgebaut, mit dem er nach Haigerloch gefahren ist. Damit kann er einige Stunden vor Ort den perfekten Moment abwarten. "Der Weg für ein gutes Foto ist nie zu weit", sagt Spether.
Blende: 9, ISO: 1000
Doch selbst, wenn man den besten Standort kennt, braucht man die Ausrüstung. Dazu gehört unter anderem Spethers 600-Millimeter-Objektiv. Belichtungszeit: 1/250 Sekunden, Blende 9 und ISO 1000, Fernauslöser und das Bild mit Burg und Vollmond entsteht im Bruchteil einer Sekunde.
Sterne, Feuer und Wasser
Die größte Inspirationen für Motive finde Spether im Internet, doch er "habe auch Unmengen an Bildbänden". Spether: "Am liebsten wäre ich einmal quer durch Europa unterwegs", um die besten Motive zu entdecken.
Angefangen hatte Spether mit dem Fotografieren vor gut fünf Jahren, als er sich eine alte Kamera seines Vaters schnappte und einfach drauf los fotografierte. Die ersten Bilder waren Langzeitbelichtungen von Sternen, Feuer, Wasser und Autos. Bald wurde ihm klar, dass er eine eigene Kamera braucht und seit diesem Moment "ist das Fotografieren nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken".
Mit seiner neuen Ausrüstung sind nämlich auch ganz neue Motive möglich, die eine neue Perspektive eröffnen, so auch auf die Burg Hohenzollern.
