Der betonierte, 24 Meter hohe Aufzugsturm ist beinahe fertiggestellt. Foto: Roland Beck/Burg Hohenzollern

Die Burg Hohenzollern bei Bisingen erhält Millionen Euro aus einem Bundesprogramm. Burgverwalterin Anja Hoppe verrät, ob der Sanierungsstopp damit Geschichte ist.

Burg Hohenzollern - Zuletzt waren die Aussichten alles andere als rosig. Nun aber rettet die Zusage über finanzielle Unterstützung die Burg-Sanierung. Dazu Fragen und Antworten.

 

Wie hoch fällt die Fördersumme aus?

Die Burg Hohenzollern erhält für die Sanierung der Bastionsmauer 10,95 Millionen Euro. "Diese höchst erfreuliche Nachricht haben wir heute erhalten", erklärte Burgverwalterin Anja Hoppe am Donnerstag. Sie sei ausgesprochen erfreut und erleichtert.

Reicht die Summe, um mit der Sanierung weiterzumachen?

Ja. Und das nach zuletzt schlechten Nachrichten: Corona hatte für Einnahmeausfälle gesorgt, insgesamt mehr als zwölf Monate wurde die Burg für die Öffentlichkeit geschlossen. Die gestiegenen Baukosten waren ein nicht überwindbares Problem – so wurde es damals angenommen. Die Burgverwaltung musste vor einigen Monaten bekannt geben, dass die Baustelle an der Bastionsmauer eingestellt werden müsse – die angesparten finanziellen Eigenmittel hätten nicht gereicht.

Wie geht es weiter?

Mit der Zusage der Fördergelder in Kombination mit der Co-Finanzierung des Landes Baden-Württemberg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz könne nun geplant werden, hieß es.

Wann geht es weiter?

Nahtlos – und dies kommt nach Angaben der Burg-Pressestelle "dem Erhalt der Burg Hohenzollern als Denkmal nationaler Bedeutung und Wahrzeichen der Region Zollernalb massiv zugute".

Welche Arbeiten laufen?

Derzeit wird an der Nordost-Seite der Bastionsmauer nahe dem Eingangstor ein Aufzug aus finanziellen Eigenmitteln errichtet, der als Lasten- und Personenlift die Auffahrtsanlage der Burg entlasten soll. Sie muss in absehbarer Zeit ebenfalls saniert werden.

Der betonierte, 24 Meter hohe Aufzugsturm ist beinahe fertiggestellt und wird noch mit Sandsteinelementen verkleidet. Dadurch fügt sich der Aufzug nach den Vorgaben des Denkmalschutzes in das historische Bild der Burg Hohenzollern ein.

Wie hoch sind die Kosten für die Sanierung?

Bei etwa 19 Millionen Euro lag zuletzt die Schätzung.

Gibt es bereits Reaktionen?

Ja. "Das ist eine sehr gute Nachricht für unsere Region", kommentierte der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann den Bescheid über die Bundesförderung. "Wenn das Burggelände langfristig gesichert und damit für Besucher:innen aus ganz Deutschland begehbar bleiben soll, muss jetzt gehandelt werden", hatte Rosemann gefordert.

Die Fördersumme stammt Rosemann zufolge aus dem Programm KulturInvest, das sich an Kulturdenkmäler von nationaler Bedeutung richtet. Zuvor hatte die Burg Hohenzollern demnach schon zweimal Bundesförderungen für eine Sanierung erhalten, einmal 2017 in Höhe von 3,4 Millionen Euro und einmal 2019 in Höhe von drei Millionen Euro.

Die CDU-Wahlkreisabgeordnete für Tübingen-Hechingen, Annette Widmann-Mauz, betonte: "Die Burg Hohenzollern ist ein Schmuckstück und weit über die Schwäbische Alb deutschland- und europaweit bekannt." Sie sei ein echter Touristenmagnet. Der Bundestagsabgeordnete Chris Kühn (Tübingen) freute sich ebenfalls, "dass das Wahrzeichen der Neckar-Alb-Region, die Burg Hohenzollern, jetzt Fördermittel des Bundes zur nachhaltigen Sicherung des Bauwerks erhält".