Die drei Balinger Figuren Loable, Feuerhexe und Mühltor-Gerber sind beim Narrensprung natürlich auch vertreten. Foto: Roland Beck

Buntes Treiben auf dem Marktplatz, im Mittelpunkt alle neun Narrenvereine aus der Eyachstadt und ihren Ortsteilen: Am Freitag geht der erste Balinger Narrensprung über die Bühne. Wir verraten, was geplant ist.

Ein Narr ohne Fasnet ist einsam, mitunter aber auch kreativ. Zumindest bei den Narren im Raum Balingen entstand während des Corona-Lockdowns eine Idee, die nun realisiert wird: Andreas Hebrank, Vorsitzender der Balinger Narrenzunft, sowie Kim Eppler von der Narrenzunft Frommern entwickelten das Konzept für den ersten Balinger Narrensprung.

„Nach der abgesagten Fasnet im Jahr 2021 hatten sich alle schon auf 2022 gefreut“, blickt Hebrank aufs vergangene Jahr zurück. „Aber dann wurde wegen der ganzen Reglementierungen doch wieder alles abgesagt.“

Wir erinnern uns: Im Herbst 2021 hatte das Sozialministerium noch grünes Licht gegeben für eine Fastnacht „unter Auflagen“. Ende Januar 2022 jedoch erteilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann allen Umzügen eine pauschale Absage.

„Alle haben sofort zugesagt“

„Wir konnten nicht wissen, wie lange dieser Zustand anhalten, wie oft sich diese Absagen wiederholen würden“, so Hebrank. Kim Eppler und ihm war klar: „Wir müssen etwas veranstalten, das draußen stattfinden kann.“ Der Grundstein für den Balinger Narrensprung war gelegt. Weil alle Hästräger vor einer ungewissen Corona-Zukunft standen, ging man gemeinsam auf die Vorstände sämtlicher Balinger Narrenvereine zu. „Und alle haben sofort zugesagt.“

Am Freitag nach dem Schmotzigen, 17. Februar, ist es so weit: Punkt 14.30 Uhr springen die insgesamt mehr als 300 Narren der Narrenzunft Balingen, der Narrenzunft Frommern, der Balinger Binsenhexen, der Balinger Eyachhexen, der Erzinger Pflommasäck, der Narrenzunft Roßwangen, der Ostdorfer Kaunta-Hexa, der Engstlatter Sandsäcke sowie der Engstlatter Lumpenkapelle „halba HEH“ aus allen fünf Zugangsrichtungen im Sternmarsch auf den Balinger Marktplatz. Dort steht ein Moderationswagen samt Ehrentribüne, auf der voraussichtlich auch OB Helmut Reitemann Platz nehmen wird.

Und die Zuschauer? „Die stehen stehen kunterbunt mitten im Geschehen“, erklärt Hebrank und betont, dass es keine Absperrungen geben werde.

„Fasnet in Balingen erfordert Durchhaltevermögen“

Als Konkurrenz zu den historischen Narrensprüngen - wie etwa dem in Rottweil - sehe man die Veranstaltung nicht, betont Hebrank. „Definitiv nicht, die spielen in einer komplett anderen Liga.“ Wenn es darum geht, die Fasnetsfreude der Balinger zu wecken, haben die hiesigen Hästräger sowieso längst einen langen Atem bewiesen. „Man braucht definitiv Durchhaltevermögen“, heißt es diplomatisch.

Im Anschluss an den Sprung ist buntes Narrentreiben mit musikalischer Begleitung der ansässigen Kapellen auf dem Marktplatz angesagt - unterstützt von den umliegenden Gastronomen, die mit Außenverkauf fürs leibliche Wohl sorgen. Danach schließlich soll in den Kneipen der Südstadt-Arena weitergefeiert werden.