Beim Warntag 2020 lief noch einiges schief. Foto: dpa/Arne Dedert

Anfang Dezember ist es wieder soweit: Mittels Fernseher, Smartphone und Co. werden im Rahmen des bundesweiten Warntags Probe-Warnmeldungen verbreitet. Was man zur Übung wissen muss.

Sirenenheulen und Warnmeldungen über allen Medien sind am 8. Dezember nicht aus einem Science-Fiction-Film entsprungen, sondern Teil des bundesweiten Warntags. An diesem wollen Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel testen. Denn im Falle von tatsächlichen Gefahrenlagen wie Überschwemmungen oder Chemieunfällen muss die Bevölkerung frühzeitig informiert werden können. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Warntag.

Wie läuft der Warntag ab?

Am 8. Dezember, einem Donnerstag, ist ab 11 Uhr kein Vorbeikommen an der Probewarnung, die auf verschiedenen Kanälen versendet wird. Der Warnetext ist dann zeitversetzt beispielsweise im Fernsehen, über Radio, auf digitalen Stadtanzeigetafeln oder auf dem Smartphone zu lesen oder zu hören. Am Warntag teilnehmende Landkreisen und Kommunen können zudem Mittel wie Lautsprecherwagen oder Sirenen für den Probealarm verwenden, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf der Website des Warntags schreibt.

Wo werden welche Warnmittel verwendet?

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, werden die Warnungen durch Behörden und Einsatzkräfte über verschiedene Wege verbreitet. Wenn beispielsweise keine Sirenen vor Ort eingesetzt werden können, erreicht die Meldung die Bevölkerung trotzdem über das Radio oder andere Warnmittel. Da die Teilnahme an dem Aktionstag freiwillig ist, müssen nicht alle Kommunen daran teilnehmen. Wer sich darüber informieren möchte, ob und auf welchem Weg die eigene Kommune am Warntag vertreten ist, kann dies laut BBK im jeweiligen Rathaus, beim Bürgerservice, bei der Feuerwehr oder beim Brandschutzamt tun.

Wozu das Ganze?

Zum einen dient der Warntag dazu, die Bevölkerung für solche Warnmeldungen zu sensibilisieren und vertrauter mit Informationen dieser Art zu machen. Zum anderem sollen die technischen Abläufe im Fall einer echten Warnung überprüft werden. Die verschiedenen Ausgabemittel sollen auf ihre Funktionstüchtigkeit hin getestet und mögliche Schwachstellen ausgemacht werden, um im Nachgang Verbesserungen vornehmen zu können. Dass dies nötig ist, zeigte sich vor zwei Jahren. Beim Warntag blieben Sirenen stumm, Meldungen über Warn-Apps gingen mit reichlich Verspätung raus. Das Bundesinnenministerium bezeichnete den Probealarm als „fehlgeschlagen“.

Wieso findet der Warntag später als sonst statt?

Seit 2020 soll der bundesweite Warntag eigentlich jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden. 2022 wurde der Termin allerdings auf den 8. Dezember verschoben. Der Grund: Somit kann ein erster Test des Warnkanals Cell Broadcasting durchgeführt werden. Bei diesem muss man im Gegensatz zu anderen Warnsystemen keine App wie Nina oder Katwarn auf dem Smartphone haben, um benachrichtigt zu werden. Stattdessen werden Nachrichten an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Zelle eingebucht sind. In anderen EU-Staaten wird das System bereits verwendet. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal will Deutschland nachziehen.