Bundesweit heulen am Donnerstag an vielen Orten die Sirenen. Zudem wird über Smartphones gewarnt. Niedereschach würde seine Sirenen gerne wieder auf Vordermann bringen, wartet aber immer noch auf ein entsprechendes Förderprogramm.
In ganz Deutschland findet am Donnerstag, 14. September, der bundesweite Warntag statt, bei dem laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Warnkanäle erprobt werden, welche die Menschen in Deutschland vor Gefahren warnen.
Ob kriegerische Ereignisse, Hochwasser, Großbrände: Im Krisen- und Katastrophenfall ist es wichtig, dass die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt wird, um sich in Sicherheit bringen zu können.
Am bundesweiten Warntag werden die Sirenen in Niedereschach und den Ortsteilen allerdings stumm bleiben. Die Bürger können jedoch über Radio und Fernsehen, Warn-Apps, Anzeigetafeln, Lautsprecherwagen oder den Mobilfunkdienst „Cell Broadcast“ informiert werden.
Strittiges Thema erregt die Gemüter im Ort
Das strittige Thema der Sirenen hat bereits im vergangenen Jahr vor dem damaligen Warntag die Gemüter im Ort erregt. In in einer Abstimmung im Mai vergangenen Jahres war im Gemeinderat der Beschluss gefasst worden, das vorhandene Sirenenanlagenkonzept zu ergänzen, die Möglichkeit der Förderung weiter zu prüfen, notwendige Anträge zu stellen sowie geförderte Maßnahmen umzusetzen. Damit hatte das Gremium gleichzeitig eine frühere Entscheidung revidiert, wonach in der Gesamtgemeinde keine neuen Sirenen installiert werden sollen. Die Umsetzung wurde jedoch daran geknüpft, dass seitens des Bundes oder Landes ein neues Förderprogramm für die Installation von Sirenen aufgelegt wird.
Gemeinde steht in den Startlöchern
Wie schaut die Gemeinde nun auf den Warntag und wie sieht es mit den Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung in der Gemeinde aus? Gibt es irgendwann neue Sirenen? „In absehbarer Zeit wohl nicht“, lautet Bürgermeister Martin Raggs Antwort und weist die Schuld hierfür ganz klar den zuständigen Stellen in der Regierung zu. Es sei kein neues Förderprogramm aufgelegt worden, und das, welches momentan noch bis Ende 2023 laufe, sei schon längst überzeichnet. „Wir stehen in den Startlöchern, sobald das neue Förderprogramm aufgelegt wird“, so Ragg.
Ausstattung der Gemeinde mit Sirenen
Bereits im Jahr 2020 hatte es Überlegungen gegeben, zur Neu- oder Wiederinbetriebnahme der Sirenen. Während die vorhandene Sirenenanlage auf dem Feuerwehrgerätehaus in Niedereschach als aktuell einzige Sirenenanlage in der Gesamtgemeinde noch mit Einschränkungen in Betrieb ist, wurde die früher vorhandene Anlage auf dem Schuldach in Niedereschach demontiert. Aus topographischen Gründen wären im Kernort Niedereschach allerdings zwei Sirenen notwendig. In Fischbach gab es früher zwei Sirenen, jeweils eine auf dem Dach des Gasthauses „Zum Mohren“ und auf dem Gasthaus „Kreuz“. Die Anlage auf dem „Kreuz“ wurde demontiert und entsorgt. Bei der Sirene auf dem „Mohren“ wurde die Stromversorgung gekappt. Es sei unwirtschaftlich, die Anlage dort wieder zu ertüchtigen. In Schabenhausen war die Sirene auf dem Haus der Vereine installiert und könnte dort auch wieder in Betrieb genommen werden. In Kappel wurde die Sirene auf dem Schulgebäude von der Feuerwehr abgebaut, entrostet und wieder installiert, könnte also in Betrieb genommen werden.