Die ukrainischen Kinder freuten sich über den zweisprachigen Vorlesetag im Ankunftszentrum. Im Mittelpunkt stand das Bilderbuch: „Iryna muss in ein fremdes Land“. Foto: Katja Weiger

Auch im Ankunftszentrum Ukraine hielt der bundesweite Vorlesetag Einzug: In Ingo Siegners Buch flieht das Bärenmädchen Iryna vor dem Krieg. Anschließend wurden gemeinsam Tierkollagen gebastelt.

Eine besondere zweisprachige Mutmach-Geschichte stand beim bundesweiten Vorlesetag im Ankunftszentrum Ukraine Meßstetten im Mittelpunkt. Gebannt lauschten die ukrainischen Kinder, wie das Bärenmädchen Iryna wegen des Kriegs mit seiner Mama aus der Heimat fliehen muss.

Galina Ruppel aus dem Team der ORS-Kinderbetreuung, Ehrenamtskoordinatorin Katja Weiger-Schick sowie ihr elfjähriger Sohn Paul lasen gemeinsam aus dem Buch „Iryna muss in ein fremdes Land“ vor. Ingo Siegner, der Schöpfer des kleinen Drachen Kokosnuss, hatte es unmittelbar nach dem Kriegsausbruch geschrieben. Kindgerecht und sensibel beschäftigt sich Siegner mit dem Thema „Flucht“, mit dem Gefühl des Fremdseins und mit dem großen Glück, in der Ferne neue Freunde zu finden.

Gelesen wurde in zwei Sprachen: Katja Weiger-Schick und Paul übernahmen den deutschen Part, Galina Ruppel den ukrainischen. Das vom Regierungspräsidium Tübingen beauftragte Dienstleistungsunternehmen für Alltagsbetreuung, ORS, zeichnet sich verantwortlich für die Kinderbetreuung auf der Anlage. Dem Team liegt es sehr am Herzen, die Kinder spielerisch an die deutsche Sprache heranzuführen.

„Vorlesen stärkt die Gemeinschaft“

Katja Weiger-Schick hat am Vorlesetag eines besonders fasziniert: wie viel Deutsch die ukrainischen Kinder, viele schon nach kurzer Zeit, verstehen. Die Ehrenamtskoordinatorin beteiligt sich am Vorlesetag seit vielen Jahren als Lesepatin – und das aus voller Überzeugung: „Vorlesen bildet nicht nur die Sprachkompetenz aus, sondern stärkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft.“

Die Kinder indes verfolgten gespannt, wie die Waldtiere in Siegners Buch trotz mancher Sprachbarriere Freunde werden. Zudem bastelte das ORS-Team mit den Mädchen und Jungen Tierkollagen – passend zum Buch. Als Erinnerung gab es Lesezeichen, die das Regierungspräsidium Tübingen aus Anlass des baden-württembergischen Fredericktags, dem landesweiten Literatur-Lese-Fest, ins Ankunftszentrum Ukraine nach Meßstetten geschickt hatte.