Soldaten der Bundeswehr in Mühlheim? Das hat einige Anwohner ganz schön verwundert. Wir sind dem Anlass für den Besuch auf den Grund gegangen.
Was machen die denn da? Das dürften sich die Bürger gedacht haben, die in Mühlheim kürzlich Vertreter der Bundeswehr entdeckt haben. Wir sind der Beobachtung nachgegangen.
Bei unseren Recherchen erfahren wir, dass Vermesser des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) zehn Tage lang in Mühlheim waren, um sich die Höhe des Kirchturms genauer anzuschauen.
Ein Sprecher der ZGeoBw berichtet unserer Redaktion, dass die Kräfte der zentralen Facheinrichtung des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr in Euskirchen zugeordnet seien.
Sie seien vom 14. Juli bis zum 24. Juli in Mühlheim gewesen, um den Kirchturm zu vermessen. Dieses Bauwerk bleibt aber nicht das einzige: Wie ein Sprecher der ZGeoBw erklärt, sind die Vermesser seit ungefähr einem Jahr im gesamten Bundesgebiet unterwegs.
Dienen der Positions- und Richtungsbestimmung
In jeweiligen Teams fahren die Kräfte mit Bundeswehrgeländewagen, oft dem Volkswagen Widder, durch die Regionen, um Hochpunkte zu vermessen, wird uns erklärt. Der Trupp selbst bestehe aus zwei Soldaten.
So werde beispielsweise die Höhe von Kirchtürmen, Schornsteinen oder Funkmasten ermittelt, um diese dann in militärische Land- oder Navigationskarten einzutragen, erklärt der Sprecher weiter.
Allgemein diene die Ermittlung von Hochpunkten der Positions- und Richtungsbestimmung. „Besonderen Wert erfährt die Karte als Alternative, wenn die globalen Satellitennavigationssysteme, wie zum Beispiel GPS oder Galileo, aufgrund von Störungen nicht zur Verfügung stehen“, so der Sprecher.
Braucht man dann aber nicht die Hochpunkte aller Türme oder Funkmasten? Laut Sprecher richtet sich die Auswahl der zu überprüfenden Hochpunkte nach den vorhandenen Datenbeständen. Es bestehe also kein Bedarf, alle Kirchtürme in Deutschland als Hochpunkte in die Kartenserie aufzunehmen.
Info
Der Geoinformationsdienst
Der Geoinformationsdienst der Bundeswehr, als personell stärkster militärischer „Geo-Dienst“, stellt die GeoInfo-Unterstützung für das gesamte Aufgabenspektrum der Bundeswehr sicher. Für alle Bedarfsträger wird dabei lage- und ebenengerecht der Raum mit seinen Geofaktoren erfasst, um sich darin exakt zu positionieren, zu navigieren und präzise auf Ziele wirken zu können.