Die Pläne der Bundeswehr stoßen in Brigachtal auf großen Protest. Foto: filmbildfabrik – stock.adobe.com

Bürger befürchten große Nachteile. Gemeinde bekräftigt ihre ablehnende Haltung und verweist auf Alternativen.

Brigachtal - Im angelaufenen Anhörungsverfahren zur Erweiterung des Bundeswehr-Standortübungsplatzes bekräftigt die Gemeinde Brigachtal ihre ablehnende Haltung.

Ein achtseitiges Positionspapier wurde nun im Gemeinderat ausgegeben, darin wird unter anderem auf Alternativen verwiesen.

Bürger befürchten viele Nachteile

In weniger als einer Stunde Fahrzeit ließen sich geeignetere Flächen erreichen, etwa auf dem Heuberg respektive der Schwäbischen Alb. Damit sei eine Erweiterung des Übungsplatzgeländes auf der Gemarkung Brigachtal nicht vordergründig zu rechtfertigen, heißt es im von Bürgermeister Michael Schmitt unterzeichneten Schriftsatz. Verwaltung und Gemeinderat machten eine ablehnende Haltung auch bei einem großen Teil der Bürgerschaft aus, dem Projekt könne daher auf Basis der dargestellten Sachlage nicht zugestimmt werden. Schwere Kettenfahrzeuge im Gebiet Weißwald und Ochsenberg, Übungsfeuer recht nahe bei Überauchen und Beckhofen, Beeinträchtigung von Natur und Naherholung, Wertminderung von Immobilien - all das will man in Brigachtal nicht hinnehmen.

Bei der geplanten Erweiterung sollen dem in Donaueschingen stationierten Jägerbataillon zusätzliche stattliche 521 Hektar zugesprochen werden. Bei einer Realisierung seien auch Straßensperrungen infolge der Verschiebung von Truppenteilen zu befürchten, durch einen Übungsplatz in unmittelbarer Nähe Brigachtals würde es desweiteren zu Entwicklungsnachteilen in Bezug auf neue Wohn- und Gewerbeflächen kommen. Die Kollision mit dem Umwelt- und Naturschutz ist klar.

Auswirkung auf Wasserqualität

Der Weißwald ist ein Kerngebiet in der Gebietskulisse des Naturschutzgroßprojektes Baar, dort finden sich zahlreiche wertvolle und schützenswerte Flächen.

Weißwald und Ochsenberg spielen zudem bei der Wasserversorgung für Brigachtal und Donaueschingen eine Rolle, drei Wasserschutzgebiete sind vor Ort ausgewiesen. Aufgrund der geplanten Nutzung als Übungsgelände mit Munitionsverschuss und einer Teststrecke samt Reinigungsanlage für schwere Fahrzeuge sei mit einer Bodenkontamination und entsprechender Beeinträchtigung der Wasserqualität zu rechnen, heißt es im Positionspapier, das auch andere Gemeinden unterzeichnen, außerdem.