Bundeswehrfahrzeuge könnten auch in unserer Region vermehrt zu sehen sein – so wie hier im Rahmen einer Großübung der Bundeswehr im Raum Hannover. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Das ABC-Abwehrregiment 750 „Baden“ führt bei Stetten am Kalten Markt eine Übung durch. Der Übungsraum ist weitläufig und geht bis in den Kreis Freudenstadt. Worauf es zu achten gilt.

Was passiert, wenn Deutschland Ziel eines chemischen, biologischen oder gar atomaren Angriffs wird? In diesen Fällen würde das ABC-Abwehr-Kommando der Bundeswehr ausrücken – ABC steht in diesem Sinne für atomar, biologisch und chemisch.

 

Die Hauptaufgaben der ABC-Regimente setzten sich aus der Aufklärung – der Analyse der Stoffe und Gefahrenpotenziale etwa – sowie der Dekontamination und Wasseraufbereitung zusammen. Auch die Beratung militärischer und ziviler Akteure gehört zu ihrem Aufgabenfeld.

Das ABC-Abwehrregiment 750 „Baden“ mit Sitz in Bruchsal ist 800 Soldaten stark und übt diese Abläufe daher seit einigen Jahren am Truppenübungsplatz Heuberg zwischen Stetten am kalten Markt (Landkreis Sigmaringen) und Albstadt. Die nächste Übung mit dem Namen „Badischer Sturm“ findet dabei vom 3. bis zum 14. November statt.

Der Übungsraum erstreckt sich zwischen Freudenstadt, Reutlingen, Münsingen, Bad Saulgau, Pfullendorf und Villingen-Schwenningen. Auch der Kreis Freudenstadt fällt darunter. Worauf müssen die Anwohner theoretisch achten?

Erhöhtes Aufkommen an militärischen Fahrzeugen

Oberleutnant Nadine Weiß vom ABC-Abwehrregiment 750 gibt Entwarnung: Für Anrainer oder Passanten bestehe keine Gefahr. Der Hauptfokus der Übungen finde ausschließlich auf dem Militärgelände um den Heuberg statt. Sollte sich dennoch Spaziergänger auf Übungsgelände verirren, würden diese von den Soldaten vor Ort gebeten, den Bereich wieder zu verlassen, so die Sprecherin der Bundeswehr. „Gefahren bestehen keine.“

Für den Kreis Freudenstadt rechnet Weiß höchstens mit einem erhöhten Aufkommen militärischer Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr. Die eingesetzten Fahrzeuge seien in Marschgruppen und in reduzierter Geschwindigkeit unterwegs.

Das gilt es zu beachten

Laut Mitteilung werden die Verkehrsteilnehmer darum gebeten, genügend Abstand zu den Kolonnen zu halten und nicht zwischen die Fahrzeuge zu fahren. Genauere Informationen zu Bewegungen und Einsatzorten der Truppe würden aus Gründen der militärischen Sicherheit nicht weitergegeben, heißt es weiter. Die freilaufenden Übungen seien ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Deren Inhalte seien nur schwer auf militärischen Übungsplätzen zu realisieren. Das Ziel: Die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten, lautet die Mitteilung.

Neben den Fähigkeiten bei der Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren, trainieren die Soldaten auch ihre allgemeinmilitärischen Fähigkeiten. „Wir sind auch weiterhin ganz normal in die Bundeswehr eingebunden“, so Weiß. Die Selbstsicherung sei daher auch ein wichtiger Bestandteil der Übung.