Die Staatsministerin Annette Widmanm-Mauz (von links) freut sich mit Maria und Walter Knör. Bürgermeister Davide Licht erinnerte daran, dass der Bundesverdienstkreuzträger auch den Umbau der Melchinger Festhalle auf den Weg gebracht hat. Foto: Barth

Auszeichnung: Walter Knör erhält das Bundesverdienstkreuz / Großen Einsatz Melchingen gezeigt

Als "Hans Dampf in allen Gassen", der mit seinem Elan die Mitglieder der Vereine begeistert und Melchingen ein Stück lebens- und liebenswerter gemacht habe, bezeichnete Bürgermeister Davide Licht, Walter Knör. Dieser wurde für sein großes, ehrenamtliches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Burladingen-Melchingen. Zur Verleihung gaben sich neben Knörs Weggefährten, Vorsitzenden der Melchinger Vereine, Ortschafts- und Stadträten auch hochrangige Politiker wie Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Landrat Martin Pauli, die Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg, Manuel Hailfinger und Joachim Steyer sowie Dekan Michael Knaus, Stadtbrandmeister Ilija Pilic, Vorstand der Volksbank Hohenzollern-Balingen, Arndt Ständer, und Mitglieder der Familie Knör die Ehre. Feierlich eröffnet wurde die Feierstunde von einem Bläserquartett der Musikschule Burladingen unter der Leitung von Thomas Wunder.

Bürgermeister Davide Licht sprach bei seiner Begrüßung von einem symbolträchtigen Veranstaltungsort: Sei doch die Melchinger Festhalle, deren Umbau Walter Knör maßgeblich auf den Weg gebracht hatte, eines seiner vielen Projekte gewesen.

"Sie haben als Ehrenamtsträger das Einmaleins des kommunalpolitischen Handwerks beherrscht und der Messstab ihres entbehrungsreichen Handels war nicht die Optimierung des eigenen Reichtums", lobte der Bürgermeister. "Dass Melchingen eine so vorbildliche Vereinsstruktur besitzt, ist mit ihr Verdienst."

Rüdiger Strobel, ehemaliger Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft und Sportskamerad, hatte den Stein ins Rollen gebracht und Knör für die Auszeichnung vorgeschlagen. In seinem Grußwort erzählte Strobel Anekdoten aus der gemeinsamen Fußballkarriere und davon, wie er auf den vielfältigen Einsatz von Walter Knör nach getaner Arbeit am Spielplatz bei einem "Begutachtungsbier", aufmerksam wurde: "Du hast immer wieder geschafft, das Feuer der Begeisterung in den Menschen zu entzünden."

Arbeit und Verantwortung

In ihrer Laudatio sagte Annette Widmann-Mauz: "Die Erkenntnis was besser laufen könnte, die haben viele Zeitgenossen. Aber die Dinge in die Hand zu nehmen, andere zu motivieren und sich selber Arbeit und Verantwortung aufzuladen, dazu sind nicht viele Menschen bereit." Mit seinem Engagement habe der 73-jährige Knör wesentlich dazu beigetragen, Melchingen zu dem Dorf zu machen, das weit über die Region hinaus bekannt und beliebt sei.

Nicht nur die Geschicke der Narrhalla Klein-Berlin leitete er jahrelang. Als Vorsitzender des Turnvereins setzte er sich auch für den Neubau des Sportplatzes und die Gestaltung des Sportgeländes Weilerwiesen ein. Knör gründete zur Unterstützung des TVM den Förderverein "Freunde des TV" und baute mit diesem einen Spielplatz auf dem Sportgelände.

Für seine Herzensangelegenheit, die Sanierung und den Umbau der alten Festhalle, motivierte Knör viele Bürger zur Mithilfe. Er gründete einen Förderverein und sammelte fleißig Spenden. So konnte neben zahlreich geleisteten Arbeitsstunden auch noch ein stattlicher Betrag an die Stadtkasse überwiesen werden.

Knör initiierte die Vereinigten Vereine und agierte als deren Sprecher, brachte sich zudem im Förderverein Jugendmusikschule, im Förderverein Städtepartnerschaft und im Förderverein Seniorenzentrum Burladingen ein. Nicht zuletzt saß er jahrzehntelang im Gemeinderat.

Stolz Melchinger zu sein

Was er geleistet habe, sei nicht mit Geld zu bezahlen. Doch stelle die heutige Verleihung ein verdientes Zeichen seines Einsatzes für die Allgemeinheit dar, fand Annette Widmann-Mauz. Anschließend durfte sich Knör ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Der Geehrte bedankte sich abschließend bei seinen treuen Weggefährten Karl Maichle, Rudi Hirlinger und Robert Emele, welche ihm jahrzehntelang in verschiedenen Positionen zur Seite gestanden seien. Die Ehre gebühre ihm nicht allein, betonte Knör, die Auszeichnung gelte dem gesamten Dorf, allen Frauen und Männern die ihn in seinen Vorhaben in den vergangenen mehr als fünf Jahrzehnten unterstützt haben: "Ich bin stolz darauf ein Melchinger zu sein", schloss er seinen Dank.

Zum Abschluss erfreuten Stefan Hallmayer mit Auszügen aus seinem Theaterstück "Mensch Manfred" und Bernhard Hurm vom Theater Lindenhof die Gäste.