Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Friedrich Haug (rechts) bei der Feier in Stuttgart Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Zum Internationalen Tag des Ehrenamts hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann 17 Bürgern das Bundesverdienstkreuz überreicht. Einer von ihnen war Friedrich Haug.

Pfalzgrafenweiler/Stuttgart - "Unsere starken Kommunen, unser innovativer Mittelstand, unsere exzellente Wissenschaftslandschaft und unsere vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich freiwillig und ehrenamtlich für unser Gemeinwesen engagieren, sind die Säulen, die unser Land ganz besonders ausmachen", sagte Ministerpräsident Kretschmann bei der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am Freitag im Neuen Schloss in Stuttgart laut einer Mitteilung des Staatsministeriums.

"Das ehrenamtliche Engagement hält uns auf besondere Weise zusammen, ist Ausdruck von Humanität und Bürgersinn und prägt auch die politische Kultur des Landes", betonte Kretschmann.

Hilfsbereitschaft hat viele Formen

Viele Bürger seien bereit, einen persönlichen Beitrag zur guten Entwicklung des Gemeinwesens zu leisten. Solidarität, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft zeigten sich in sehr verschiedenen Formen. Sie reichten von Nachbarschaftshilfe über Bürgerinitiativen, Vereine und Verbände bis zu individuellem Engagement für Menschen oder eine Sache ohne organisatorischen Rahmen.

Die Ordensprätendenten stünden auch stellvertretend für die vielen Millionen Menschen im Land, die sich freiwillig engagieren, und ragten doch heraus. "Denn sie sind durch ihr Wirken, ihre Tatkraft und auch ihre Persönlichkeit zu echten Vorbildern geworden, die zur Nachahmung anregen. Sie haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass es in unserer Gesellschaft nicht nur ein Nebeneinander, sondern ein wirkliches Miteinander gibt", unterstrich Kretschmann. Den Geehrten dankte er für ihre Arbeit über Jahre und Jahrzehnte hinweg, ihre Initiative und Kreativität, ihre Einsatzbereitschaft, ihr Durchhaltevermögen und für alles, was sie für ihre Mitmenschen und das Gemeinwesen geleistet hätten.

Stürme beispielhaft gemanagt

"Bei Friedrich Haug gingen Beruf und Ehrenamt immer Hand in Hand, denn der Wald und seine naturgemäße Bewirtschaftung sind für ihn als Kreisforstoberamtsrat a. D. nicht nur Beruf, sondern auch Berufung", so Kretschmann in seiner Laudatio.

"Bundesweit beispielhaft managte er im Forstrevier Pfalzgrafenweiler die Folgen der Stürme Wiebke und Lothar. Im Kreisforstamt Freudenstadt förderte er mit Blick auf künftige Herausforderungen und Strategien die internationale Zusammenarbeit unter Praktikern sowie in Forschung und Lehre. Dank Haugs Engagement gibt es enge Kontakte zwischen der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Universität Lemberg. Durch seine Spendenakquise und tatkräftigen Einsatz können ukrainische Forststudierende seit rund 15 Jahren für eine zweiwöchige Studienreise nach Süddeutschland kommen. Friedrich Haug nutzte sein fachliches Netzwerk während des Jugoslawien-Krieges wie selbstverständlich für Hilfstransporte nach Sarajewo.

Seit über 40 Jahren ist er Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Pfalzgrafenweiler, zu dessen Aufgaben auch Projekte der Heimatpflege und des Natur- und Landschaftsschutzes gehören. Seine jahrzehntelange Erfahrung brachte er zudem als Gemeinderat ein."