Handball: Der Frisch-Auf-Coach Petkovic stellt sich der Arbeitsgruppe Nationalteam vor.
Stuttgart - Noch hat weder der Deutsche Handball-Bund (DHB) noch Heiner Brand selbst die Trennung nach den EM-Qualifikationsspielen im Juni verkündet, da läuft die Suche nach einem neuen Bundestrainer bereits auf Hochtouren. Am vergangenen Montag stellte sich nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten der auf vier Personen reduzierte Kandidatenkreis der Arbeitsgruppe Nationalmannschaft (,,Task-Force") vor. Das Treffen fand am Flughafen in Düsseldorf statt. Neben dem schwedischen Nationaltrainer Staffan Olsson, dem Isländer Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin), Brands Co-Trainer Martin Heuberger war auch der Trainer von Frisch Auf Göppingen bei diesem Casting dabei. Velimir Petkovic gab dazu vor dem Bundesligaspiel heute (20.15 Uhr) bei TuS N-Lübbecke keinen Kommentar ab, Frisch-Auf-Geschäftsführer Gerd Hofele zeigte sich gelassen: "Dass Petkovic ein möglicher Kandidat ist, ist nachvollziehbar, doch derzeit haben wir in allen drei Wettbewerben große Aufgaben vor uns."
Petkovic gilt trotz seines bis 2013 laufenden Vertrags in Göppingen als heißer Kandidat auf das Amt des Bundestrainers. Zumal Brand, der dem DHB in anderer Funktion erhalten bleiben soll, große Stücke auf Petkovic hält. Dem gebürtigen Bosnier, als harter Hund und Motivationskünstler bekannt, wird eher zugetraut, die zuletzt als verwöhnt bezeichnete deutsche Spielergeneration in den Griff zu bekommen als einem "nice guy" aus Skandinavien. Andererseits wäre ein Olsson oder Sigurdsson ein deutlicheres Signal für einen Neuanfang im deutschen Handball, ähnlich wie es der Däne Heine Jensen als neuer DHB-Frauen-Bundestrainer verkörpert. Petkovics Handball-Philosophie ähnelt dagegen der von Heiner Brand. Das Gesicht des deutschen Handballs bestimmt als Mitglied der "Task-Force" seinen Nachfolger maßgeblich mit. Auch das macht Deutschlands Suche nach dem neuen Bundestrainer so spannend.