Intensivpfleger Andreas Schneider (links) würde Robin Mesarosch wählen. Foto: Alissar Alia El Hage Hassan

Wie die einstige Sendung "Herzblatt", nur zum Thema Politik: So funktioniert das neue Format "Wahl-Match" der ARD, das seit kurzem im Morgenmagazin ausgestrahlt wird. Eine wahlberechtigte Person sitzt hinter einer Wand und stellt Kandidierenden für den Bundestag Fragen. Dabei ist dieser Person nicht klar, woher die Politiker kommen, wie sie heißen und welcher Partei sie angehören. 

Zollernalbkreis/Sigmaringen - Allein die Antwort bestimmt, wer am Ende das "Wahl-Match" wird. Wer nicht zufriedenstellend antwortet, fliegt raus. Der Bundestagskandidat für Zollernalb-Sigmaringen Robin Mesarosch vertritt in der Sendung seine Partei – die SPD.

In der kürzlich ausgestrahlten Folge hat Mesarosch es mit Intensivpfleger Andreas Schneider zu tun. Schneider wurde einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als er im Lockdown einen eigenen Song aufnahm, um auf die Missstände in der Pflege hinzuweisen. In der ersten Fragerunde möchte der Intensivpfleger von den Kandidierenden wissen, welche drei Begriffe ihnen zur Pflege in Deutschland einfallen. "Überlastet, unterbezahlt, aber unerlässlich", nennt Mesarosch und qualifiziert sich damit für die nächste Runde.

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Innerhalb der vorgegebenen 30 Sekunden erklärt Mesarosch, wie er den Pflegeberuf wieder attraktiver machen würde. Er will höhere Löhne, die auch in Teilzeit reichen, da die meisten Pflegekräfte nicht Vollzeit arbeiten und es irgendwann auch gar nicht mehr könnten.

Offenheit des SPD-Kandidaten überzeugt Pfleger

Zudem will er einen neue Krankenhausfinanzierung. Die Reformen der Vergangenheit hätten dazu geführt, dass in den Kliniken vor allem bei der Pflege gespart und der Arbeitsdruck erhöht wurde. Drehe man an diesen beiden Schrauben, blieben auch wieder mehr Leute in dem eigentlich schönen Beruf, und der Stresspegel könnte für alle in der Pflege sinken. Mit dieser Antwort schafft Mesarosch es bis in Finale.

Die letzte Frage ist dort, ob er dem Intensivpfleger raten würde, seinen Job zu kündigen oder weiterzumachen. Der SPD-Kandidat setzt auf Ehrlichkeit.

Die Gesellschaft brauche genügend Pflegekräfte, und als Abgeordneter wolle er dafür kämpfen, dass viele Leute den Job gerne machten. Aber auf menschlicher Ebene verstehe er, dass für den Einzelnen das eigene Leben im Mittelpunkt stehe. Er wisse nicht, wie er sich entscheiden würde, sagt Mesarosch: "Es ist traurig, dass wir an diesem Punkt sind."

Die Offenheit des jungen SPD-Kandidaten überzeugt den Intensivpfleger. Andreas Schneider entscheidet sich für Robin Mesarosch als sein "Wahl-Match". Erst am Ende der Sendung stehen sich beide dann von Angesicht zu Angesicht gegenüber.