Für die Wirtschaft hat die Bundestagswahl eine schwere Enttäuschung gebracht. Verbände und Unternehmen hatten voll auf Schwarz-Gelb gesetzt – nun müssen sie sich umorientieren, meint Matthias Schiermeyer.
Welch eine Ernüchterung in der Wirtschaft: Wohl nie zuvor hatten sich deren Verbände und führende Unternehmer so erwartungsfroh für ein politisches Lager eingesetzt, das ihnen vor der Bundestagswahl eine radikale politische Wende versprochen hat. Selbst wenn dies nicht immer direkt gesagt wurde, so war doch praktisch stets klar, wem alle Hoffnung galt: CDU und FDP natürlich. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger zum Beispiel hat aus seiner Vorliebe für die Liberalen nie einen Hehl gemacht. Nun ist der Traum einer schwarz-gelben Koalition ausgeträumt und die Wirtschaft in der harten Realität einer Mini-„Groko“ aufgewacht.