Wahlplakate gegenüber der Neuen Tonhalle in Villingen. Foto: Simone Neß

Auch im Wahlkreis Schwarzwald-Baar sind die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, am 23. Februar ihr Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen. Wir geben einen Überblick über die Direktkandidaten im Wahlkreis.

Am 23. Februar 2025 wählt Deutschland einen neuen Bundestag. Auch im Wahlkreis 286 Schwarzwald-Baar, zu dem auch Teile des Kinzigtals (Ortenaukreis) gehören, haben die Parteien ihre Direktkandidaten nominiert.

 

Der Kreiswahlausschuss hat in seiner Sitzung am 24. Januar alle Wahlvorschläge zugelassen. Vom politischen Neuling bis zum erfahrenen Mandatsträger – die Bewerberinnen und Bewerber wollen mit ihren Themen und Positionen die Wählerinnen und Wähler überzeugen.

Wir stellen die Kandidaten der einzelnen Parteien vor – in der Reihenfolge auf dem Stimmzettel.

Thorsten Frei (CDU)

Thorsten Frei aus Donaueschingen ist Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Foto: Michael Kienzler

Thorsten Frei wurde 2004 zum Oberbürgermeister der Stadt Donaueschingen gewählt. Dieses Amt gab er 2013 nach seiner Wahl in den Bundestag wieder ab. Seit 2017 ist er Kreisvorsitzender der CDU Schwarzwald-Baar und seit 2021 zudem Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Neben seinen politischen Tätigkeiten ist er in vielen weiteren Ämtern tätig; außerdem ist er auf Social Media aktiv und gibt dort regelmäßig Einblicke in seine Arbeit. Auch auf seiner Website hält er die Wähler auf dem Laufenden, stellt seine Reden zum Nachlesen bereit und offenbart die Ziele seiner politischen Arbeit. So heißt es dort: „Grundlage meiner Arbeit ist das christliche Bild vom Menschen und seiner unantastbaren Würde und davon ausgehend die Orientierung an den Grundwerten Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit.“

Über seine Person schreibt Frei auf Instagram: „Ich bin nicht nur Politiker. (...) Ich bin Familienvater, Politiker, Jurist und vor allem berufsbedingt Frühaufsteher.“

Wenn er nicht gerade in der Politik unterwegs ist, finde man ihn oft beim Joggen oder beim Gassi gehen mit dem Familienhund. Außerdem ist er eigenen Angaben zufolge McDonald’s-Fan. Zusammen mit seiner Ehefrau und den drei gemeinsamen Kindern lebt der gläubige Katholik in Donaueschingen.

Derya Türk-Nachbaur (SPD)

Derya Türk-Nachbaur setzt sich vor allem für soziale Gerechtigkeit ein. Foto: Marc Eich

Die 51-jährige Derya Türk-Nachbaur ist seit 2018 im Kreisvorstand der SPD im Schwarzwald-Baar-Kreis und seit rund vier Jahren Mitglied des Deutschen Bundestags. Nachbaur setzt sich für soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Klimaschutz ein.

Auf ihrer Website schreibt sie, das Interesse für Politik und das Streben nach einer fairen und gerechten Welt seien Grundwerte, die ihr von klein auf vermittelt wurden. Zudem stehe sie bei ihren Wählern für einen transparenten und zukunftsorientierten Dialog.

Marin Juric (Bündnis 90/Grüne)

Marin Juric setzt sich für den Klima- und Umweltschutz ein. Foto: Grüne SBK

Der gebürtige Doppelstädter erhielt bei der Nominierungsversammlung das Votum aller Stimmberechtigten. Wie die Partei auf ihrer Website schreibt, möchte sich Juric für einen sozial verträglichen und umsetzbaren Klima- und Umweltschutz einsetzen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Kandidatur des 21-Jährigen sei die Integration von Schutzbedürftigen. Auch das Einbeziehen junger Menschen soll ein wichtiger Teil seines Wahlkampfs sein.

Juric ist ehrenamtliches Mitglied im Vorstand des Grünen-Kreisverbands, Sprecher der Grünen Jugend Schwarzwald-Baar und zudem Vizepräsident des Vereins Boxing VS. Außerdem engagiert sich Juric in der Jugendarbeit und bei der Integration von Geflüchteten.

Mark Hohensee (FDP)

Mark Hohensee kandidierte im vergangenen Jahr für einen Sitz im Europaparlament. Foto: Hohensee

Mark Hohensee ist 33 Jahre alt und leitet als Bauingenieur das familieneigene Bauunternehmen. Zudem ist er seit vielen Jahren politisch aktiv, kandidierte 2024 sogar für einen Sitz im Europaparlament. Außerdem ist er Vorstandsmitglied im FDP-Stadtverband Villingen-Schwenningen und Landesvorsitzender der Jungen Liberalen.

Hohensee möchte eigenen Angaben zufolge vor allem seine direkte Umgebung mitgestalten und sich um die Menschen kümmern. Zwei große Schwerpunkte bilden hierbei Verkehrspolitik und Nachhaltigkeit. Des Weiteren plädiert er für Bildungsdiversität in der Politik. Es sei wichtig, auch Nicht-Akademiker mitzunehmen, erklärte er in einem Interview mit unserer Redaktion.

Sebastian van Ryt (AfD)

Sebastian van Ryt sitzt seit den vergangenen Kommunalwahlen im Gemeinderat. Foto: AfD SBK

Sebastian van Ryt ist 37 Jahre alt, selbstständiger Fliesenleger und Stimmenkönig bei den letzten Kommunalwahlen unter den Neulingen im Gemeinderat von Villingen-Schwenningen. Auch in den Kreistag des Schwarzwald-Baar-Kreises wurde er mit den meisten Stimmen gewählt.

Van Ryt kandidiert laut eigener Aussage aus innerer Überzeugung. Er setzt sich vor allem für lokale Wirtschaftsthemen und die Förderung des Mittelstands ein. Auf Facebook und X (ehemals Twitter) ist er aktiv und teilt dort seine politischen Positionen.

Heinrich Alexandra Hermann (Die Linke)

Heinrich Alexandra Hermann vertritt das „Dritte Geschlecht“. Foto: Hermann

Heinrich Alexandra Hermann ist weder Mann noch Frau – und vertritt im Sinne Geschlechterdemokratie das „Dritte Geschlecht“ in der Linkspartei.

Hermanns politisches Interesse liegt vor allem in der Gesundheitspolitik, der Gleichberechtigung und dem sozialen Miteinander, als auch im Umweltschutz. Auch Verbesserungen im Bildungswesen und des ÖPNV strebt Hermann an.

Leon Dold für (Freie Wähler)

Leon Dold ist mit seinen 18 Jahren der jüngste Direktkandidat aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis. Foto: Fabian Dold

Der 18-jährige Leon Dold geht für die Freien Wähler ins Rennen. Er ist in den letzten Zügen seiner handwerklichen Ausbildung als Elektriker für Gebäude- und Energietechnik. Für ihn ist es wichtig, eine Stärkung im Handwerk zu sehen und dieses Berufsfeld wieder positiv in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Außerdem liegen ihm der ländliche ÖPNV und die ärztliche Versorgung am Herzen.

Auch das Schulsystem soll verbessert werden und mehr Kita- und Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Innere Sicherheit und niedrigere Energiekosten seien ein weiterer relevanter Punkt für die Zukunft.

Selina Schmidt (Volt)

Selina Schmidt (links) liegt vor allem Bildungsgerechtigkeit am Herzen. (Archivbild) Foto: Volt

„Es darf nicht sein, dass Kinder aus einfach Verhältnissen sich oft kein Studium leisten können“ – so die 19-jährige Informatik-Studentin Selina Schmidt aus Tuttlingen. Ihr liegen eigenen Angaben zufolge besonders der Einsatz für Bildungsgerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen und das Thema Gleichstellung im Generellen am Herzen.

Mit Selina Schmidt hat die Partei Volt erstmals eine Direktkandidatin für den Wahlkreis Schwarzwald-Baar aufgestellt.

Louis Weißer, parteilos

Louis Weißer möchte das Direktmandat von Thorsten Frei übernehmen. Foto: Bantle

Louis Weißer tritt für die Bundestagswahl als parteiloser Kandidat an, sein Ziel: Das Direktmandat von Thorsten Frei (CDU) zu übernehmen.

Im Juli 2021 trat Weißer aus der CDU aus, Grund war die Corona-Politik. Er kritisiert zudem Politiker aus großen Städten dafür, Entscheidungen zu treffen, die weit von der Realität vieler Menschen entfernt sind und wirft ihnen vor, das Leben der Menschen nicht positiv verändert zu haben.

Die Forderung von Louis Weißer: die Macht zurück zum Volk zu bringen. Weißer betont die Wichtigkeit von parteiunabhängigen Entscheidungen. Er stehe für „weniger Berlin, mehr Heimat.“