Auch im Kreis Calw stehen viele Werbeplakate. Foto: Thomas Fritsch

Im Wahlkreis 280 Calw, in welchem auch Freudenstadt integriert ist, stehen bei der Bundestagswahl 2025 verschiedene Direktkandidaten zur Wahl, die mit unterschiedlichen politischen Ansätzen um die Stimmen der Wähler werben. Eine Übersicht der Kandidaten.

Im Wahlkreis 280 Calw treten bei der Bundestagswahl 2025 mehrere Direktkandidaten an, die mit unterschiedlichen politischen Schwerpunkten um die Wählerstimmen kämpfen. So vertreten die Kandidaten eine breite Palette an Themen, von sozialer Gerechtigkeit über Umweltpolitik bis hin zu wirtschaftlichen Konzepten und Außenpolitik.

 

Während einige von ihnen auf traditionelle Werte setzen, verfolgen andere einen progressiveren Kurs, um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.

Wir geben einen Überblick über die Direktkandidaten.

Klaus Mack (CDU)

In seiner politischen Arbeit legt Klaus Mack den Fokus auf wirtschaftliche Stabilität, Bürokratieabbau und die Stärkung des Mittelstands. Foto: Fritsch

Klaus Mack begann seine politische Karriere im Jahr 2000 als Bürgermeister der Gemeinde Enzklösterle. Sechs Jahre später übernahm er bis 2021 die Leitung der Stadt Bad Wildbad. Seitdem setzt er sich als Mitglied des Deutschen Bundestages für die Belange der Region ein.

Parallel zu seiner beruflichen Laufbahn engagiert sich Mack seit 2004 im Kreistag Calw, wo er auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender ist. Darüber hinaus ist der 51-Jährige in zahlreichen Gremien und Organisationen tätig, unter anderem im Aufsichtsrat der Schwarzwald Tourismus GmbH sowie als Vorsitzender des Regionalverbands Nordschwarzwald; ein Amt, das er seit 2019 innehat. Auch auf Bundesebene engagiert er sich, etwa als Mitglied im Bundesvorstand der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands.

In seiner politischen Arbeit legt Mack den Fokus auf wirtschaftliche Stabilität, Bürokratieabbau und die Stärkung des Mittelstands. Er setzt sich für solide Finanzen, wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern und die Einhaltung der Schuldenbremse ein, um Wohlstand nachhaltig zu sichern und gerecht zu verteilen. Ein weiterer zentraler Punkt ist für ihn die Begrenzung illegaler Migration. Zudem plädiert er für verstärkte Zukunftsinvestitionen und eine gezielte Förderung der Regionen, um deren Entwicklung voranzutreiben.

Auf seiner Website gibt Mack einen umfassenden Einblick in seine politische Arbeit, seine persönlichen Werte und die Grundsätze seiner Politik. Zudem bietet die Website eine Übersicht über kommende Veranstaltungen und Wahlkampftermine.

Saskia Esken (SPD)

In der Politik vertritt Saskie Esken Werte von Solidarität, Gleichberechtigung und sozialer Verantwortung. Foto: Vennenbrand

Saskia Esken ist engagierte Sozialdemokratin und seit 2019 Parteivorsitzende der SPD. Die 63-Jährige engagierte sich früh auf lokaler Ebene. Sie war unter anderem stellvertretende Vorsitzende des Landeselternbeirats Baden-Württemberg und ein aktives Mitglied in verschiedenen zivilgesellschaftlichen Initiativen wie dem „Calwer Bündnis gegen Rechts“.

Ihre politische Laufbahn begann 1990 mit dem Beitritt zur SPD. Von 2007 bis 2014 war sie Mitglied im Gemeinderat von Bad Liebenzell und von 2009 bis 2020 Kreisrätin im Kreis Calw. Zudem war sie von 2010 bis 2020 Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Calw.

Seit 2013 ist Saskia Esken Mitglied des Deutschen Bundestages und engagiert sich für die digitale Transformation und soziale Gerechtigkeit. In der Politik vertritt sie zudem Werte von Solidarität, Gleichberechtigung und sozialer Verantwortung.

Esken engagiert sich außerdem in vielen gesellschaftlichen Bereichen. So ist sie Mitglied bei Organisationen wie dem BUND, Greenpeace und den Naturfreunden und setzt sich in zahlreichen sozialen und umweltpolitischen Initiativen ein.

Ihre politische Vision ist eine Gesellschaft, die Vielfalt als Chance begreift und allen Menschen die Teilhabe an einer gerechten und respektvollen Gesellschaft ermöglicht. Esken setzt sich dafür ein, dass alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialen Bedingungen, die gleichen Chancen haben und unterstützt werden, ihr Potenzial zu entfalten. Die Grundlage ihrer Politik ist der Zusammenhalt – sowohl in der Gesellschaft als auch in der Partei. Für Esken ist die SPD eine Partei des Engagements, der Werte und des respektvollen Miteinanders.

„Ich möchte an einer Gesellschaft arbeiten, in der wir in der Vielfalt keine Überforderung oder Bedrohung sehen, sondern die große Chance, voneinander zu lernen und miteinander kreativ zu sein. Das ist für mich Respekt“, so Esken über ihre politischen Überzeugungen auf ihrer Website.

Thuy Nga Trinh (Bündnis 90/Grüne)

Trinhs Schwerpunkte liegen im Klimaschutz, der digitalen Souveränität und der Förderung einer gerechten Gesellschaft. Die Foto: Reinhardt

Thuy Nga Trinh ist Kreisrätin im Kreistag Rottweil und aktiv im Vorstand des Grünen Kreisverbands Rottweil sowie des Ortsverbands Deißlingen-Lauffen.

Ihre Schwerpunkte liegen im Klimaschutz, der digitalen Souveränität und der Förderung einer gerechten Gesellschaft. Die 32-jährige Juristin ist Datenschutzexpertin und bringt ihre berufliche Erfahrung als Mitarbeiterin beim Landesbeauftragten für Datenschutz in ihre politische Arbeit ein.

Geboren in Hanoi, Vietnam, lebt Thuy Nga Trinh mittlerweile im Schwarzwald. Ihr Ziel ist es, die Region als nachhaltige und lebenswerte Umgebung zu fördern und gleichzeitig eine Politik zu gestalten, die die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt.

Jan Felix Stöffler (FDP)

Mit seiner Politik will Stöffler die Demokratie stärken, gegen populistische Strömungen von rechts und links ankämpfen und den Liberalen Werte von Freiheit und Chancen weiter vertreten. Foto: Fabian Seitz

Jan Felix Stöffler ist Direktkandidat der FDP für den Wahlkreis Calw-Freudenstadt und auf Platz 23 der Landesliste Baden-Württemberg für die Bundestagswahl 2025. Als Software-Entwickler in einem mittelständischen Unternehmen sowie Dozent an der DHBW Horb im Bereich „Software Engineering“ bringt er sowohl berufliche als auch akademische Erfahrung in seine politische Arbeit ein. In seinem Unternehmen ist er außerdem als Ausbildungsbeauftragter tätig und fördert Nachwuchstalente im Bereich der Systemvernetzung und Datenauswertung.

Stöffler hat sich seit seinem Eintritt in die FDP 2022 politisch engagiert. Er war Mitgründer des JuLi-Kreisverbands Freudenstadt-Calw, stellvertretender Vorsitzender der FDP Calw und ist Mitglied im Landesvorstand der Jungen Liberalen Baden-Württemberg.

Sein politisches Engagement basiert auf dem Grundsatz des Liberalismus: Jeder, der bereit ist, Leistung zu bringen, soll die Freiheit haben, seine Träume zu verwirklichen. Für ihn steht das „Aufstiegsversprechen“ im Mittelpunkt, das durch das duale Studium für ihn persönlich Wirklichkeit wurde. Mit seiner Politik will er die Demokratie stärken, gegen populistische Strömungen von rechts und links ankämpfen und den Liberalen Werte von Freiheit und Chancen weiter vertreten.

Zudem setzt der 24-Jährige einen starken Fokus auf die Digitalisierung und möchte Deutschland mit effizienten digitalen Prozessen zukunftsfähig machen. Besonders wichtig ist ihm die Ausweitung der BundID zur Vereinfachung von Behördengängen sowie Investitionen in Post-Quanten-Kryptografie zum Schutz von Daten. Er ist überzeugt, dass der freie Markt, anstatt Verbote, die besten Lösungen für die Klimakrise, die Energieversorgung und Innovation bietet.

Mit seiner politischen Arbeit möchte Stöffler einen Beitrag zu einer starken, freien Zukunft leisten und für ein Deutschland kämpfen, in dem jeder die Chance auf individuelle Entfaltung hat.

Raimond Lamparter (AfD)

Raimond Lamparter engagiert sich als Vater von vier Kindern und Großvater von zwölf Enkelkindern für die Zukunft der nächsten Generationen.

Ein zentrales Anliegen ist für ihn die Bekämpfung illegaler Migration sowie die Rückkehr zu einer soliden Wirtschaftspolitik, die er als notwendig für den Erhalt des Wohlstands ansieht. Lamparter kritisiert zudem die aktuelle Energiewende und fordert eine Rückkehr zur Kernenergie. Des Weiteren setzt er sich für bezahlbaren Wohnraum und die Bekämpfung übermäßiger Regulierungen ein.

Im Gemeinderat von Freudenstadt engagiert sich Lamparter aktiv in der Haushaltsstrukturkommission.

Thomas Hanser (Die Linke)

Ein zentrales Anliegen von Hanser ist es, die Betriebsräte zu stärken, den Sozialstaat neu zu begründen und die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse zugunsten der arbeitenden Menschen zu verschieben. (Archivbild) Foto: Beyer

Thomas Hanser setzt sich für eine kämpferische Erneuerung der Gewerkschaften und die Stärkung der Rechte von Beschäftigten ein. Ein zentrales Anliegen von ihm ist es, die Betriebsräte zu stärken, den Sozialstaat neu zu begründen und die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse zugunsten der arbeitenden Menschen zu verschieben.

Für Hanser ist die linke Partei die politische Kraft, die Zukunftsthemen wie den Klimawandel und die Digitalisierung mit der sozialen Frage verbindet. Er fordert, dass der wirtschaftliche Wandel nicht auf dem Rücken der Beschäftigten passiert, sondern dass Unternehmen und Reiche stärker in die Pflicht genommen werden.

Darüber hinaus betont er die Notwendigkeit, den gewerkschaftlichen Kampf mit einem Einsatz gegen Diskriminierung zu verbinden, um einer Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken und für eine gerechte, lebenswerte Zukunft für alle Menschen zu kämpfen.

Dr. Martin Handel (Freie Wähler)

Martin Handel setzt sich laut eigener Aussage auf der Website der Freien Wähler für eine Politik der Vernunft ein, die auf objektiven Informationen und einem respektvollen Dialog basiert. Er betont, dass das Wohl der Bürger immer Vorrang vor politischen Ideologien haben muss und dass der Meinungspluralismus, insbesondere in den öffentlich-rechtlichen Medien, gefördert werden sollte. Spaltung und Diffamierung innerhalb der Gesellschaft stellt er klar entgegen und fordert eine Politik, die auf Einheit und Toleranz setzt.

Ein zentrales Anliegen von Martin Handel ist die Unterstützung des Mittelstands, der für ihn die Grundlage einer stabilen, freiheitlich-bürgerlichen Gesellschaft bildet.

Darüber hinaus ist Handel der Ansicht, dass eine zu starke Abhängigkeit von der Globalisierung riskant ist und plädiert für eine stärkere Rückbesinnung auf regionale Produktion, insbesondere von wichtigen Versorgungsgütern.

Traditionelle christliche Werte, die für ihn im Einklang mit Toleranz und Gastfreundschaft stehen, sind ein weiterer Eckpfeiler seiner politischen Überzeugung. Er befürwortet eine aktive Integration von Zuwanderern und stellt sich gegen Tendenzen von Abgrenzung innerhalb der Gesellschaft.

Dirk Witzelmaier (Die Tierschutzpartei)

Witzelmaiers politisches Engagement basiert auf Überzeugung und der festen Überzeugung, dass Tierschutz, Umweltschutz und eine gerechte Politik für Mensch, Tier und Natur in die Parlamente gehören. Foto: Meinert

Dirk Witzelmaier engagiert sich seit Jahren für den Tierschutz und setzt sich dafür ein, dass Tiere eine politische Stimme erhalten. Bereits als Kind wurde er von einem Riesenschnauzer-Mischling begleitet, der 19 Jahre lang ein wichtiger Teil seines Lebens war. Später schloss er sich dem Verein „Hilfsbedürftige Tiere e.V.“ an, der weltweit Menschen unterstützt, die sich unter schwierigen Bedingungen für Tiere einsetzen.

Witzelmaier sieht es als seine Aufgabe an, Menschen zu unterstützen, die sich im Tierschutz engagieren, auch wenn dieser Einsatz oft wenig öffentliche Anerkennung findet. Als Mitglied der Tierschutzpartei möchte er darauf aufmerksam machen, dass der Tier- und Umweltschutz eine zentrale Rolle in der politischen Landschaft spielen muss. In der Bundestagswahl sieht er eine Gelegenheit, auf die Bedeutung des Tier- und Umweltschutzes hinzuweisen.

Die Kernanliegen der Tierschutzpartei umfassen den Kampf gegen die Massentierhaltung, das Kükentöten und Tierversuche sowie den Umweltschutz und die Bekämpfung des Klimawandels.

Witzelmaiers politisches Engagement basiert auf Überzeugung und der festen Überzeugung, dass Tierschutz, Umweltschutz und eine gerechte Politik für Mensch, Tier und Natur in die Parlamente gehören.

Yannic Walheim (Volt)

Yannic Walheim Schulsozialarbeiter und beschreibt sich auf der Volt-Website selbst als „Hundebesitzer, Sportler und Nerd“. Derzeit leitet er das Team von Volt im Wahlkreis Freudenstadt-Calw.

Der 33-Jährige ist der festen Überzeugung, dass der Wert einer Gesellschaft daran gemessen werden kann, wie sie ihre Schwächsten versorgt. Besonders im Bereich der sozialen Gerechtigkeit sieht Walheim in Deutschland derzeit klare Defizite und Risiken. Mit seiner Kandidatur möchte er einen Beitrag dazu leisten, den Sozialstaat zu verbessern und gerechter zu gestalten.

Markus Bender (Bündnis C)

Markus Bender tritt mit klaren christlichen Werten in die politische Arena. Als Pfarrer im Ruhestand und Leiter der Sportinitiative „Athleten für Christus“ sowie des Gebetshauses in Walddorf sieht Bender seine Lebensziele und seine Politik fest im christlichen Glauben verwurzelt.

In seiner politischen Ideologie betont Bender die Bedeutung von christlichen Werten in allen Bereichen der Politik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt für ihn auf der Familienpolitik, die er als eine der fundamentalen Säulen einer stabilen Gesellschaft betrachtet. Familien sollen durch gezielte Maßnahmen und Werte gestärkt werden. Zudem stellt Bender die Verantwortung Deutschlands in der Außenpolitik heraus, wobei er besonders die besondere Beziehung zu Israel betont und sich für eine engere Verbindung zwischen den beiden Ländern einsetzt.

Bender sieht seine Politik nicht nur als Antwort auf aktuelle Herausforderungen, sondern auch als einen Weg, christliche Ethik in eine pragmatische und zukunftsorientierte Politik umzusetzen. Dabei will er Werte wie Mut, Lebensfreude und Verantwortung, die er aus dem christlichen Glauben schöpft, in die politische Arbeit einfließen lassen.

Frank Negwer (Bündnis Deutschland)

Aus einer liberal-konservativen Sichtweise setzt Frank Negwer auf die Förderung von Eigenverantwortung, den Abbau von Bürokratie und eine Wirtschaftspolitik, die den Mittelstand stärkt. Foto: LKR

Am 15. Januar 2025 wurde Frank Negwer von Bündnis Deutschland als Direktkandidat für den Wahlkreis Calw nominiert. Durch seine langjährige Tätigkeit im Vertrieb und umfangreiche Erfahrungen in der Vertriebsführung bringt er wertvolle wirtschaftliche Expertise mit, die er gezielt in die politische Arbeit einbringen möchte.

Negwer beschreibt sich auf der Website der Partei als einen in Calw fest verwurzelten Familienvater, der die regionalen Herausforderungen und Chancen genau kennt. Sein persönliches Engagement und seine tiefe Verbundenheit zu den Menschen in der Region spiegeln sich in seiner politischen Arbeit wieder.

Aus einer liberal-konservativen Sichtweise setzt Negwer auf die Förderung von Eigenverantwortung, den Abbau von Bürokratie und eine Wirtschaftspolitik, die den Mittelstand stärkt. Er sieht diesen als einen zentralen Bestandteil der deutschen Wirtschaft, dessen Förderung entscheidend ist, um auch in ländlichen Gebieten langfristig Wohlstand und Wachstum zu sichern.