Briefwahl ist eindeutig im Trend, auch in der Raumschaft Triberg.  Foto: Schmidt

Wahlleiterinnen der Raumschaft Triberg ziehen Bilanz und weisen auf höherern Aufwand durch mehr Briefwähler hin.

Raumschaft Triberg - "Keine Zwischenfälle, Probleme und auch nichts Außergewöhnliches" gab es bei der Bundestagswahl am Sonntag. "Alles lief reibungslos", stellen die drei Wahlleiterinnen der Raumschaft Triberg einhellig und unabhängig voneinander auf Nachfrage unserer Redaktion fest.

Erstmals fungierte in Triberg Ines Kammerer als Wahlleiterin. Daher war sie im Vorfeld selbstredend etwas nervös. "Doch es hat alles bestens geklappt", erzählt sie erfreut und hörbar erleichtert. Insgesamt waren in Triberg 38 Wahlhelfer, darunter städtische Mitarbeiter, Ortschafts- und Gemeinderatsmitglieder in den drei Wahllokalen in Triberg, Nußbach und Grememlsbach sowie im Briefwahlbezirk im Einsatz.

Da wie überall im Land die Briefwähler stark zunehmen, diesmal machten sie 56,6 Prozent der 2207 Wähler aus (bei der Vorwahl 30,3 Prozent), wurde der Briefwahlausschuss personell aufgestockt. "Da wir davon ausgehen, dass es bei künftigen Wahlen auch so sein wird, werden wir bei der nächsten Kommunalwahl 2024 einen zweiten Briefwahlbezirk einrichten und auch die Helferzahl vergrößern", blickt Hauptamtsleiterin Barbara Duffner voraus. Der Grund sei der "wahnsinnig höhere Aufwand", den die zunehmende Zahl an Wählern, die bequem zuhause ihr Kreuz auf den Wahlschein setzten wollen, mit sich bringe. Briefwahl sei einfach im Trend und nicht erst seit der Pandemie.

Repräsentativer Wahlbezirk

Das kann auch ihre Schonacher Kollegin Jennifer Hopf bestätigen. Die dortige Hauptamtsleiterin bezeichnet den Wahltagverlauf als "super" und berichtet, dass man aufgrund der zunehmenden Briefwähler aus den bisherigen fünf Wahllokalen zwei machte und dafür zwei Briefwahlbezirke einrichtete. Diesmal hätten sich 64,6 Prozent der 2431 Wähler den Gang zur Wahlurne erspart. "So viele gab es bislang noch nie", stellt Hopf fest. Bei der Vorwahl waren es noch 28,8 Prozent. Zwar wurden heuer aufgrund der reduzierten Wahllokale weniger Helfer, 30 Gemeindemitarbeiter und Gemeinderatsmitglieder, benötigt, dafür werde die Auszählung der Erst- und Zweitstimmen immer komplizierter im Vergleich zu Landtags- oder Europawahlen. Im Vorfeld etwas mehr zu tun hatte man in Schonach ferner, weil das Ergebnis der dortigen Wahl im Wahlbezirk II in die repräsentative Wahlstatistik einfließt. Diese diene dem Informationsbedarf in vielen Bereichen der Gesellschaft. Sie gibt, über das amtliche Wahlergebnis hinaus, Auskunft, in welchem Umfang sich Wähler an der Wahl nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppen beteiligt und wie sie gestimmt haben. Zudem stellt sie dar, auf welche Weise Stimmen ungültig abgegeben wurden.

"Bei uns klappte am Wahltag alles prima", vermeldet ebenso Schönwalds Wahlleiterin Monika Ganter. Da auch dort die Briefwähler "enorm zulegten", 57,1 Prozent der 1467 Wähler ausmachten (2017 waren es noch 24 Prozent), wurden dort mehr Helfer benötigt, 24 Verwaltungsmitarbeiter, Gemeinderatsmitglieder und Bürger. Die eingeteilten Ordner schauten zudem nicht nur auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, sie leiteten teils auch die Wähler aufgrund der Baumaßnahmen direkt vor den Wahllokalen in der Uhrmacher-Ketterer-Halle um.