Klimaschützer projizieren den Spruch „Braunkohle ist tödlich“ auf ein Kraftwerk in Nordrhein-Westfalen. Um die eigenen Klimaziele zu erreichen, muss Deutschland in den kommenden Jahren mehr Tempo machen. Foto: dpa/Oliver Berg

Das DIW Berlin hat die Wahlprogramme untersucht. Ergebnis: Kein einziges ist geeignet, um die gesetzlichen Reduktionsziele für 2030 zu erreichen. Am besten schneiden die Grünen ab, am schlechtesten die FDP.

Berlin - Die Klimapolitik ist das bestimmende Thema im Bundestagswahlkampf. Doch nach Einschätzung von Wissenschaftlern messen ihr die Parteien trotz aller Rhetorik nicht den Stellenwert bei, der eigentlich notwendig wäre: Kein einziges Wahlprogramm der im Bundestag vertretenen Parteien ist geeignet, um die gesetzlich vorgeschriebenen Klimaziele und die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. Das geht aus einer Studie hervor, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) am Donnerstag veröffentlichte. DIW-Umweltexpertin Claudia Kemfert, die die Studie federführend betreut hatte, sagte, sie sei „entsetzt“ über die weit verbreitete Ambitionslosigkeit. Bei einigen Parteien gebe es „viel Schein, wenig Sein“ in der Klimapolitik.