Die Zahl der Briefwähler steigt zusehends an. (Symbolfoto) Foto: Weißbrod/dpa

Nur noch wenige Tage bis zur Bundestagswahl. Am Sonntag, 26. September, dürfen rund 15.500 Wahlberechtigte in Calw zwei Kreuzchen auf ihrem Wahlzettel machen. Zumindest theoretisch – denn schon fast die Hälfte wird zu diesem Zeitpunkt bereits gewählt haben. Per Brief. Eine umstrittene Entwicklung.

Calw - Die Aufholjagd der Briefwahl scheint unaufhaltsam. Begünstigt durch die Corona-Pandemie sind die Zahlen der Wähler, die den Gang zum Wahllokal erst gar nicht mehr antreten, sondern stattdessen lieber von Zuhause aus wählen, stetig gestiegen. Waren es in Calw bei der Bundestagswahl 2017 noch 18 Prozent Briefwähler, haben bislang 37 Prozent der wahlberechtigten Calwer Briefwahl beantragt, erklärt Marion Buck, Fachbereichsleiterin Steuerung und Service sowie Wahlleiterin. Oberbürgermeister Florian Kling rechnet damit, dass schlussendlich rund die Hälfte der Wähler nicht vor Ort abgestimmt haben wird. Warum? Von den rund 15.000 Wahlberechtigten haben schon jetzt fast 40 Prozent ihre Stimme abgegeben. Von denjenigen, die keine Briefwahl beantragt haben, werden aber nicht alle von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Also, schätzt der OB, wird es auf 50/50 hinauslaufen.