Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) hatte das Anliegen unterstützt. Foto: dpa

In Deutschland lebende Angehörige der christlichen Minderheiten der Aramäer und Armenier sollen leichter Familiennamen annehmen können, die ihre Vorfahren in der Türkei in den 1930er Jahren zwangsweise aufgeben mussten.

Aalen - In Deutschland lebende Angehörige der christlichen Minderheiten der Aramäer und Armenier sollen leichter Familiennamen annehmen können, die ihre Vorfahren in der Türkei in den 1930er Jahren zwangsweise aufgeben mussten.

Den Weg dazu hat der Bundesrat am vergangenen Freitag freigemacht. Eine Verwaltungsvorschrift wird entsprechend ergänzt – zuvor muss allerdings erneut das Bundeskabinett das Thema aufrufen, das der Änderung bereits in seiner letzten Sitzung vor der Bundestagswahl zugestimmt hatte. Der Bundesverband der Aramäer wertet dies jedoch als reine Formalie. In einer zu Wochenbeginn veröffentlichten Stellungnahme begrüßte der Verband die grundsätzliche Zustimmung des Bundesrat ausdrücklich. Damit sei die „bundesweit uneinheitliche Verwaltungs- und Gerichtspraxis endgültig im Tisch“. Tatsächlich war mit Änderungswünschen bisher regional unterschiedlich verfahren worden. Baden-Württembergs Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) hatte das Anliegen unterstützt. In Baden-Württemberg leben nach Angaben des Bundesverbandes rund 15.000 Aramäer. Die Zahl der Armenier wird von Vertretern der Armenier mit 5000 beziffert.