Mit 40 Jahren gehört Zlatan Ibrahimovic noch lange nicht zum alten Eisen. Auch im Feiern ist der Schwede noch immer gut dabei. Foto: dpa/Spada

Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Eine altbekannte Floskel, die immer wieder gerne in Interviews herangezogen wird. Wir blicken auf die wichtigsten sowie kuriosesten Highlights des Wochenendes.

1. Ibrakadabra zaubert nochmal 

Der italienischen Liga hängt oftmals das Vorurteil an, die letzte Ruhestätte für alternde Fußballer zu sein. Nicht selten wechseln Spieler kurz vor der Rente nochmal ins südliche Europa, um kurz vor Toresschluss den letzten großen Vertrag zu unterschreiben - natürlich mit der passenden Vergütung. Umso mehr überrascht es jedoch, wenn die "Oldies" noch einen Einfluss auf ihre Mannschaften haben. Vor allem wenn sie aufgrund ihres Alters nicht mehr zum alten Eisen gehören, sondern schon längst das Spiel von außen bestaunen sollten. 

Torhütern ergeht es meist anders. Wegen der Charakteristika der Position können "Goalies" in den meisten Fällen bis ins hohe Alter noch zwischen den Pfosten stehen. Das Paradebeispiel ist natürlich die Torwart-Legende Gianluigi Buffon, der mit 44 noch immer das Tor des Zweitligisten Parma Calcio hütet. Bei Feldspielern setzt der Verfall dagegen in den meisten Fällen früher ein. Ausnahmen gibt es aber natürlich auch hier. Der portugiesische Superstar Christiano Ronaldo glänzt mit seinen 37 Jahren noch immer beim englischen Rekordmeister Manchester United. Doch einer bleibt unantastbar - der Schwede Zlatan Ibrahimovic. 

Der Angreifer ist seines Zeichen 40 Jahre alt und spielt beim AC Mailand noch immer eine, vielleicht sogar die wichtigste Rolle. Seit seinem Wechsel 2019 hat der Schwede 33 Tore in der Liga erzielt. Und sein Einfluss auf die Mannschaft? Nun ja, es ist nicht die erste Periode für Ibrahimovic bei Mailand. 2011 wurde der 40-Jährige mit den Hauptstädtern Meister. Seitdem ging es für den großen Klub stetig bergab, von der nächsten Meisterschaft war man meilenweit entfernt.

So kam also Ibrahimovic 2019 zurück und sorgte seitdem für ein mittelgroßes Fußballwunder. Nach elf Jahren steht der AC wieder an der Spitze des italienischen Fußballs. Auf dem Thron sitzt kein anderer als der 40-jährige Schwede. Den Titel hat Ibrahimovic übrigens seinem kürzlich verstorbenen Berater Mino Raiola gewidmet. 

2. Gündogan macht Man City zum Meister

Herzschlagfinale in England: Am Ende durfte Pep Guardiola wieder den Meisterschaftspokal küssen, doch dem Trainer war bewusst, dass am letzten Spieltag der Premier League auch eine gehörige Portion Glück im Spiel war. Zur Pause lag sein Team gegen Aston Villa mit 0:1 zurück. In Liverpool stand es zu diesem Zeitpunkt 1:1. Beide Meisterschaftsanwärter waren punktgleich, wobei City die bessere Tordifferenz vorweisen konnte.

Der Scheichklub aus Manchester geriet in der 69. Minute sogar mit 0:2 in Rückstand, während Liverpool seine Hausaufgaben erledigte und letztlich mit 3:1 gegen die Wolverhampton Wanderers siegte. Doch dann kam Ilkay Gündogan. Der deutsche Nationalspieler wurde eingewechselt und traf zum 1:2. Rodrigo besorgte das 2:2, ehe erneut Gündogan die Skyblues mit seinem zweiten Treffer zum 3:2 zum Titel schoss. Da war selbst Pep Guardiola perplex und sagte auf seine Vertragsverlängerung angesprochen: „Jetzt erst mal Golf! Ich brauche das!"

3. Es braucht Eier

Wie viele Eier braucht es eigentlich im Fußball? Wenn es nach Oliver Kahn geht, dann können es eigentlich nie genug sein. Ganz anatomisch betrachtet, braucht es hingegen auf männlicher Seite nur deren zwei. Nico Schlotterbeck hatte am Wochenende wohl keines, wie er im Interview nach dem Spiel offenbarte. Für den Neu-Dortmunder und seine Freiburger Kollegen stand das DFB-Pokalfinale an. Gegen RB Leipzig unterlagen die Breisgauer unglücklich im Elfmeterschießen. Sowohl der Tennenbronner Christian Günter als auch Ermedin Demirovic konnten den Ball auf SC-Seite nicht versenken.

Der 22-jährige Schlotterbeck, der sonst für seine Mentalität und seinen Ehrgeiz bekannt ist, fehlte hingegen bei den Schützen. Durchaus eine kleine Überraschung, doch der Verteidiger gab im Interview prompt die Antwort. Ehrlich gab er zu, in diesem entscheidenden Moment nicht den nötigen Mumm gehabt zu haben oder wie er aus ausgedrückt hat: "Ich hatte jetzt nicht so die Eier".

Wie es wohl Frauen möglich ist, zum Elfmeterschießen anzutreten? Doch die Message ist klar und aus diesem Grund dürfen die Kritiker vor dieser klaren Aussage des 22-Jährigen durchaus den Hut ziehen. Damit hat er schon jetzt mehr Klarheit bewiesen als eine Vielzahl der gestandenen Fußball-Profis. 

4. Irrer Megavertrag für Kylian Mbappé

Was im großen Fußballgeschäft wirklich zählt, hat wieder einmal das Beispiel Kylian Mbappé gezeigt. Eigentlich wollte der ungebundene Superstar von Paris St. Germain doch unbedingt zu Real Madrid wechseln. Im Alter von 14 Jahren hatte er bereits bei seinem Lieblingsverein vorgespielt. Die Königlichen hätten das Ausnahmetalent bereits damals gerne verpflichtet, doch Mbappé wollte sich zuerst in Frankreich durchsetzen.

Eigentlich sollte es jetzt mit 23 Jahren nach Madrid gehen. Sein Nationalmannschaftskollege Karim Benzema hatte sich schon gefreut, mit ihm bei Real zusammenzuspielen. Alles war bereits geplant, am 13. Juni hätte er offiziell vorgestellt werden sollen. Die Rückennummer 10 war bereits für ihn reserviert. Alles schien perfekt – sowohl für Real, als auch für Mbappé.

Schlecht verdient hätte der Superstar bei Real sicher nicht. Doch wieder einmal zeigte sich, dass im Fußball nur das Geld regiert. Und im Falle von Mbappé das ganz große Geld. Paris zahlt ihm angeblich 300 Millionen Handgeld nur für seine Vertragsunterschrift. Sein Gehalt wird mit 100 Millionen netto jährlich angeben. Zudem soll er Mitspracherecht bei der Position des Trainers und Sportdirektors haben und auch bei Spielerkäufen und -verkäufen. Ob der Verein künftig auch als Paris St. Mbappé auftritt?