Die Schalker jubeln über das Tor zum 5:3 durch Torschütze Lewis Holtby vom FC Schalke. Foto: dpa

Die Königsblauen haben Neu-Trainer Jens Keller im irren Rückrunden-Eröffnungsspiel einen glücklichen Premierensieg in der Fußball-Bundesliga verschafft. Schalke zitterte sich zu einem 5:4-Sieg gegen Hannover.

Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 hat Neu-Trainer Jens Keller im irren Rückrunden-Eröffnungsspiel einen glücklichen Premierensieg in der Fußball-Bundesliga verschafft. Die Königsblauen zitterten sich am Freitagabend zu einem turbulenten 5:4 (1:0) gegen Hannover 96 und beendeten ihre Negativserie von sechs Liga-Spielen ohne Sieg. Nach schwachem Beginn verzückten die beiden Teams die 60.811 Zuschauer in der Schalker Arena mit sieben Toren in 24 Minuten. Jefferson Farfan (44. Minute), Julian Draxler (49.), Marco Höger (64.), Ciprian Marica (67.) und der wechselwillige Lewis Holtby (88.) trafen für die Gastgeber. Sergio Pinto (55.), zweimal Szabolcs Huszti (59./68.) und Mame Diouf (90.+2) schlugen für Hannover zu.

 

Beim Bundesliga-Debüt von Keller als Schalke-Coach zeigte sich sein Team wie unter Vorgänger Huub Stevens: Brandgefährlich in der Offensive und wacklig in der Abwehr. Schon vor dem Auftakt war Kellers Beförderung von vielen Zweifeln begleitet gewesen. Das 0:5 gegen den FC Bayern in einem Testspiel in Katar hatte in der Winterpause für weitere Unruhe gesorgt. Dennoch sprach Keller von einer „absolut positiven Vorbereitung“.

Schalker Abwehr wackelte ebenso bedenklich wie die 96-Defensive

Gegen die auswärtsschwachen Niedersachsen mussten die Gastgeber ohne die gesperrten Jermaine Jones und Klaas-Jan Huntelaar sowie die verletzten Ibrahim Afellay und Joel Matip auskommen. Zumindest Holtby, der dicht vor einem Winter-Transfer zu Tottenham Hotspur steht, war rechtzeitig wieder fit.

Die Umstellungen machten den Hausherren zu Beginn zu schaffen. Nach zwei Chancen durch Höger (3.) und Marica (6.) ging vorn erstmal nichts. Aber auch die ebenfalls personell geschwächten Gäste brachten im Angriff zunächst kaum etwas zustande. So musste ein Standard helfen. Einen weiten Einwurf von Christian Fuchs verlängerte 96-Innenverteidiger Mario Eggimann unfreiwillig zu Farfan, der aus spitzem Winkel einschoss. Holtby hätte noch vor der Pause erhöhen können, doch Eggimann rettete in höchster Not.

Kurz nach Wiederanpfiff war abermals Eggimann Ausgangspunkt für das zweite Schalker Tor. Von ihm prallte der Ball zu Holtby, der den völlig freien Draxler bediente. Der Youngster ließ Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler keine Chance. Die Vorentscheidung? Von wegen.

Innerhalb von vier Minuten waren die Niedersachsen zurück im Spiel. Pintos Schuss wurde von Roman Neustädter unglücklich abgefälscht, Schalke-Keeper Timo Hildebrand hatte das Nachsehen. Dann stand Huszti plötzlich mutterseelenallein und vollstreckte mit einem scharfen Flachschuss zum 2:2. Nun schien Schalke zu wanken.

Aber nur kurz. Holtby wühlte den Ball im Strafraum zu Höger durch, und der hatte aus acht Metern wenig Mühe - 3:2. Und kaum waren wieder drei Minuten vergangen, durfte erneut in königsblau gejubelt werden. Marica traf ziemlich ungestört nach Sololauf zum 4:2.

Aber auch das gab den Schalkern keine Sicherheit. Im Gegenzug drosch Huszti den Ball zum zweiten Mal in die Maschen, wieder musste Keller um seinen Premierensieg zittern. Die Schalker Abwehr wackelte ebenso bedenklich wie die 96-Defensive. Doch Hannover konnte nicht mehr nachlegen. So machte Holtby nach einem Konter den Sack zu. Dioufs Traumtor per Fallrückzieher kam zu spät.