Hoffenheims Andrej Kramaric (l) beim Kampf um den Ball mit Werder Bremens Marco Friedl. Foto: dpa/Uwe Anspach

Nach dem Europa-League-Frust von Villarreal feiert Hoffenheim in der Liga einen deutlichen Erfolg. Die Hoeneß-Elf zieht damit vorbei an Rivale Bremen, der einen sehr schlechten Tag erwischt.

Sinsheim - Die Resterampe der TSG 1899 Hoffenheim hat eine bittere Fußball-Woche versöhnlich beendet und die Sorgen von Werder Bremen vergrößert. Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß gewann am Sonntagabend zum Abschluss des 22. Bundesliga-Spieltags mit 4:0 (2:0) und zog damit in der Tabelle am direkten Rivalen vorbei. Vor coronabedingt leeren Rängen erzielten Ihlas Bebou (26. Minute), Christoph Baumgartner (44.), Munas Dabbur (49.) und Georginio Rutter (90.) die Treffer für die Kraichgauer, die nach vier sieglosen Pflichtspielen erstmals wieder einen Erfolg feiern konnten.

Hoffenheim liegt nun acht Zähler vor dem Relegationsrang 16, beim  Team von Florian Kohfeldt sind es nach der dritten sieglosen Liga-Partie am Stück nur noch fünf Zähler. Die personell dauerhaft gebeutelte TSG, die am Sonntag wegen Verletzungen und Corona auf insgesamt 13 Spieler verzichten musste, steckte die beiden bitteren Remis gegen Dortmund (2:2 nach Führung) und Molde FK (3:3 nach 3:1) bestens weg und siegte am Ende verdient.

Gäste aus Bremen agierten zunächst mutig

Drei Tage nach dem Europa-League-Spiel gegen Norwegens Außenseiter, das coronabedingt im spanischen Villarreal stattfand, motivierte  Hoeneß seine Mannschaft trotz der vielen Ausfälle zu einer sehr ordentlichen Leistung. Die Gäste aus Bremen, die zuvor in sieben Pflichtspielen in Serie nicht mehr als ein Gegentor kassiert hatten, agierten zwar zunächst mutig, wurden aber immer wieder vom hohen Tempo der TSG-Offensive um Bebou, Baumgartner und Dabbur überrascht.

Dabei hatte die Kohfeldt-Elf in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Der umtriebige Joshua Sargent kam mehrere Male zu Abschlüssen, die für das Gehäuse von Jubilar Oliver Baumann (350. Bundesliga-Spiel) aber ungefährlich blieben. Als der für den fehlenden Ludwig Augustinsson eingesetzte Felix Agu nach einem Zweikampf mit Kasim Adams im  Strafraum zu Fall kam (24.), ließ Schiedsrichter Robert Schröder weiterlaufen. 

Mit großer Entschlossenheit gegen Werders Dreierkette

Wenige Minuten später war Bebou nach klasse Zuspiel des starken Diadie Samassekou frei durch und schoss zur Führung ein. Der Videoreferee überprüfte die Szene noch einmal, doch das Tor zählte. Die Kraichgauer ließen nicht nach und legten zum idealen Zeitpunkt - kurz vor der Pause - nach: Mit großer Entschlossenheit setzte sich der dynamische Baumgartner gegen Werders Dreierkette durch und schob mit letzter Kraft an Jiri Pavlenka vorbei zum 2:0 ein.

Nach dem Seitenwechsel patzten die Bremer defensiv gleich wieder: Bebou brach über rechts durch, flankte in die Mitte zu Dabbur, der am Fünfmeterraum problemlos und ungestört vollendete. Drei Gegentore oder mehr hatte Werder zuletzt im November beim 3:5 beim VfL Wolfsburg kassiert. Fortan musste die TSG nicht mehr viel machen und erhöhte durch Debütant Ritter sogar auf 4:0. Die Niederlage der Bremer, die einen sehr schlechten Tag erwischten, ging auch in dieser Höhe in Ordnung.