Maximilian Eggestein muss in Freiburg um einen Stammplatz wohl etwas mehr kämpfen als noch in Bremen. Foto: Eibner

Fußball: Der Konkurrenzdruck beim SC Freiburg ist für Neuzugang Eggestein hoch

Der Wechsel zum SC Freiburg ist für Maximilian Eggestein nach dem Abstieg mit Werder ein Neuanfang. Einst galt der Mittelfeldspieler als Nationalmannschaftsanwärter und Kandidat für den BVB. Nun könnte er nach schwierigen Phasen gegen Dortmund gleich sein Debüt geben.

Der Wechsel zum SC Freiburg ist für Maximilian Eggestein nach dem Abstieg mit Werder ein Neuanfang. Einst galt der Mittelfeldspieler als Nationalmannschaftsanwärter und Kandidat für den BVB. Nun könnte er nach schwierigen Phasen gegen Dortmund gleich sein Debüt geben.

Ein groß gewachsener robuster Stürmer stand bisher ganz oben auf der Wunschliste des SC Freiburg. Nichts davon trifft auf Maximilian Eggestein zu, den ersten externen Neuzugang der Badener in diesem Sommer. Am Mittwoch verpflichteten die Freiburger den Mittelfeldspieler, der noch vor rund zweieinhalb Jahren auch als Neuzugang bei Borussia Dortmund im Gespräch war. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wird Eggestein nun im Heimspiel gegen den BVB gleich im Freiburger Kader stehen.

"Höhen und Tiefen"

"In der Anfangsformation aber eher nicht", sagte SC-Trainer Christian Streich, auch wenn er das "nicht ausschließen" wollte, und setzte den Neuzugang unter Druck: Eggestein habe mit Nicolas Höfler, Yannik Keitel und Janik Haberer "richtig Konkurrenz", meinte der Coach: "Es wird richtig Reibung geben".

Zwischen 20 und 30 Millionen Euro soll der BVB nach Medienberichten im März 2019 für Eggestein geboten haben. Damals entschied sich der Fußballprofi gegen einen Wechsel und verlängerte stattdessen bei seinem Ausbildungsverein, zu dem er als 14-Jähriger gekommen war. Der Mittelfeldspieler war in starker Form ein Kandidat für Bundestrainer Joachim Löw und wurde in die Nationalmannschaft berufen, kam aber nicht zum Einsatz.

Nach der späten Rettung in der Relegation 2020 und dem Abstieg mit Werder in der vergangenen Saison war der 24-Jährige für den Sport-Club mit geschätzten fünf Millionen Euro plus Boni deutlich günstiger zu haben als noch vor zwei Jahren. Eggestein habe "Höhen und Tiefen erlebt", sagte Streich. "Als es um ihn herum noch gepasst hat in der Mannschaft, lief es gut für ihn, dann wurde es turbulenter." Er hofft, dass Eggestein nun "in ruhigeres Fahrwasser kommt" und wieder an seinen Stärken arbeiten könne. "Jetzt müssen wir es hinkriegen, dass er wieder Selbstvertrauen kriegt".

Beschäftigt haben sich die SC-Verantwortlichen schon seit längerem mit dem gebürtigen Hannoveraner, weil er mit seiner Spielweise und charakterlich gut nach Freiburg zu passen scheint. Möglich wurde die Verpflichtung durch den Bremer Abstieg und den überraschenden Abschied von Rekordeinkauf Baptiste Santamaria aus dem Breisgau.

Neuanfang im Breisgau

Der Franzose war erst vor einem Jahr für rund zehn Millionen Euro von SCO Angers gekommen und wurde nun mit Gewinn wieder nach Frankreich zu Stade Rennes transferiert. Für den Sport-Club war klar, dass der Wechselwunsch des Franzosen nur erfüllt wird, wenn ein passender Ersatz für ihn kommt. Eggestein ist laut Streich die "ideale Lösung", auch weil er mit 156 Bundesligaspielen bereits reichlich Erfahrung gesammelt hat.

Nach zehn Jahren in Bremen steht der ehemalige U21-Nationalspieler vor einem Neuanfang. "Man hat gesehen, dass der Sport-Club in den vergangenen Jahren versucht hat, sich stetig weiter zu entwickeln, und ich hoffe, dass ich diese Entwicklung mitgehen kann", sagte Eggestein. Um einen Stammplatz wird er in Freiburg aber offensichtlich etwas mehr kämpfen müssen als bei Werder, wo er als gesetzt galt. Und einen großen Stürmer suchen die Verantwortlichen beim Sport-Club auch weiterhin.