Ein Starrflügelpilot bei der Landung in Bösingen. Foto: Frei

Nach Corona-bedingt schlechtem Start im Frühjahr Rückblick auf erfolgreiche Saison.

Mit dem beachtlichen zweiten Platz in der 1. Deutschen Bundesliga knüpfen die Streckenflieger des Bösinger Drachenfliegervereins in diesem Jahr an ihre gute Leistung von 2018 an.

Dabei bilden die besten 18 teilnehmenden Vereine mit deren gewerteten Streckenkilometern der jeweils drei weitesten Flüge von drei unterschiedlichen Piloten die 1. Bundesliga. Zunächst schien es mit einem Corona-bedingten Flugverbot bis Mitte Mai diesen Jahres und den damit einhergehenden fehlenden Trainingsmöglichkeiten im Frühjahr ein schlechter Start in die Bundesligasaison zu erwarten zu sein.

Gutes Thermikwetter können Bösinger nutzen

Doch dank häufiger guter Wochenend- Thermikwetterlagen im Südwesten der Republik konnten sich die Bösinger Drachenflieger schon früh mit großem Abstand zur nachfolgenden Konkurrenz auf dem zweiten Platz festsetzen.

Lediglich die Südschwarzwälder Drachenflieger waren stets eine, wenn auch vergleichsweise kurze Nasenlänge, voraus. Voller Motivation und Selbstbewusstsein blicken die Bösinger Streckenflieger auf die hoffentlich Lockdown- freie nächste Liga-Saison 2021.

Bei der ebenfalls durch den Deutschen Hängegleiter Verband (DHV) separat organisierten Vereinswertung der Drachenflieger werden von jedem Verein die drei Piloten mit den jeweils höchsten Punktzahlen ihrer besten Streckenflüge der vergangenen Saison gewertet.

Bei den Bösinger Drachenfliegern waren dies dieses Jahr die Piloten Marcus Andries, Rafael Burri und Holger Hüneke, welche am Saisonende die höchsten Punktzahlen in die Vereinswertung einbringen konnten und damit den Verein auf den dritten Platz in der Vereinswertung brachten. In der Saison 2020 nahmen in dieser Wertungsklasse 51 deutsche Drachenfliegervereine teil.

Drachen-Schleppverband

Marcus Andries startete am 5. August auf dem UL-Flugplatz Sengenthal Forst in der Nähe von Neumarkt in der Oberpfalz und folgte der Thermik und dem vorherrschenden Ostwind an diesem Tag über 226km vorbei an Ansbach und Heidelberg bis nach Heuberg hinter Mannheim. Dabei war er 5,5 Stunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 57 km/h in der Luft unterwegs.

Sein Vereinskollege Rafael Burri legte am 25. Juli nach dem Start in Bösingen die Wendepunkte seines abgeflogenen Dreiecks über 166km nach Grafenhausen am Schluchsee, Lochmühle Eigeltingen und Oberndorf am Neckar, bevor er um 19:30 Uhr wieder auf dem Flugplatzgelände landete. Dabei folgte er dem angrenzenden Schwarzwald in den Süden, querte über die Schwäbische Alb in Richtung Bodensee um sich dann der Alb-Kante folgend wieder nach Norden treiben zu lassen. Hierfür benötigte er aber dann auch fast sechs Stunden.

Eindrucksvolle Strecken werden bewältigt

Wenige Tage vorher, am 18. Juli, schaffte Holger Hünecke in 5,5 Stunden ebenfalls ein Dreieck über 131 km quer über die Schwäbische Alb. Sein erster Wendepunkt war über dem Golf-Club in Sigmaringen gefolgt von einem Besuch bei der Burg Hohenzollern bei Hechingen. Nachdem er den Neckargraben wieder Richtung Bösingen gequert hatte beendete er seinen Rundflug um 18:30 Uhr auf der Landewiese des Flugplatzes.

Trotz der durch Covid-19 eingeschränkten Saison 2020 wurden neben den beschriebenen Flügen noch weitere beachtliche Strecken mit über 100km mit Startplatz Bösingen gemeistert.