Der Bundeslandwirtschaftsminister fordert zu weniger Fleischkonsum auf (Archivfoto). Foto: IMAGO/photothek/IMAGO/Leon Kuegeler/photothek.de

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir fordert mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel. Auch über Fleisch und Tierhaltung müsse dringend weiter gesprochen werden.

Angesichts von Dürre und Waldbränden in Deutschland fordert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu mehr Einsatz gegen den Klimawandel auf. „Es gibt keinen Klimaschutz, keine Biodiversität, ohne dass man es merkt“, so der Grünen-Politiker am Freitag im RTL/ntv „Frühstart“. Der Klimawandel sei menschengemacht, also könnten auch Menschen dafür sorgen, dass es nicht einfach so weitergehe. „Zum Beispiel, indem ich weniger Fleisch esse.“

Özdemir sagte, man brauche zwar auch künftig Tierhaltung in Deutschland - etwa, um tierischen Dünger als Ersatz für mineralischen Dünger zu produzieren. Die Massentierhaltung zurückzudrängen aber sei ein Beitrag zum Klimaschutz. „Wir brauchen weniger Tiere, wir brauchen sie besser in der Fläche verteilt.“ Zugleich betonte der Landwirtschaftsminister, dass Bäuerinnen und Bauern unterstützt werden müssten, damit beispielsweise die Hofnachfolge klappe.

Umbau der Wälder sei notwendig

Um schwere Waldbrände künftig zu verhindern, spricht sich Özdemir zudem für einen Umbau der Wälder aus, weg von Monokulturen. „Sie müssen klimaresilienter werden.“ Der Bund gebe dafür 900 Millionen Euro aus.

Auf die Frage nach einer geringeren Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse und frühere Forderungen erklärte Özdemir: „Dafür gibt es keine Mehrheit in der Bundesregierung.“ In dem Interview mit dem Minister ging es außerdem auch um den Krieg in der Ukraine und den drohenden Gas-Mangel in Deutschland.