Den Tänzern wird klischeehafte Darstellung und kulturelle Aneignung vorgeworfen. Unter anderem hatten sie einen Tanz mit mexikanischen Sombreros geplant. (Symbolbild) Foto: imago/Levine-Roberts/Richard B. Levine

Das AWO-Ballett Rheinau hatte auf der Bundesgartenschau eine Kostüm-Show mit unter anderem spanischen, mexikanischen und japanischen Tänzen geplant. Doch die Leitung stoppte den Plan.

Eine eigentlich für mehrere Auftritte auf der Bundesgartenschau Buga in Mannheim geplante Kostüm-Show des AWO-Balletts Rheinau sorgt für Aufregung. Nach Worten der Chefin der Truppe, Erika Schmaltz, beanstandet das zuständige Buga-Team wegen zu klischeehafter Darstellung und angeblicher kultureller Aneignung 6 von 14 Kostümen, mit denen die 17 Frauen des Senioren-Balletts in den nächsten Monaten 7 Mal auf der Buga auftreten wollten.

 

„Wir sollen die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalische Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen verkleidet sind, nicht zeigen“, sagte Schmaltz am Montag. Zuvor hatte der „Mannheimer Morgen“ berichtet.

Begründung lässt auf sich warten

Mitgeteilt worden sei der Truppe dies erst am vergangenen Mittwoch – „obwohl wir die sieben Termine für die Show auf der Buga schon vor Weihnachten von der Buga bekommen hatten“, sagte Schmaltz. Wie es zur Entscheidung der Verantwortlichen gekommen sei, wisse sie nicht. Auch kenne sie die genaue Begründung nicht.

„Es geht uns darum eine gemeinsame Lösung zu finden“, sagte eine Buga-Sprecherin auf Anfrage, ohne zunächst weitere Details zu nennen. „Das beinhaltet beiderseitiges Entgegenkommen.“ Ein ausführlicheres Statement solle am Nachmittag gegeben werden. Das AWO-Ballett gibt es seit 42 Jahren. Dabei treten die Frauen zwischen 59 und 85 Jahren ehrenamtlich etwa in Altenheimen oder auf Straßenfesten auf.

In der nun diskutierten Show waren unter dem Motto „Weltreise mit dem Traumschiff“ verschiedene Tanzeinlagen mit insgesamt 14 verschiedenen Kostümen geplant gewesen. „Wir werden nun überschwemmt mit Anrufen und ermutigenden Zuschriften“, sagte Schmaltz. „Keiner versteht, was das soll.“ Für Dienstag habe sich ein Mitarbeiter der Buga angesagt, um beim Training zuzuschauen und einen Kompromiss zu finden. „Aber wir zeigen die Show entweder ganz oder gar nicht.“