Die Macher des ersten Feldtages bei den Bulldog-Kameraden-Harthausen: Von links: Pascal Braun, Armin Gauggel und Friedrich Holzmann  Foto: Gauggel

Premiere in Harthausen: Den ersten "Feldtag" mussten die Bulldog-Kameraden Harthausen wetterbedingt auf Samstag vorziehen – und es hat sich gelohnt.

Winterlingen-Harthausen - Der erste Auftritt der Bulldog-Kameraden Harthausen beim "Feldtag" war eigentlich für Sonntag geplant, doch wegen der schlechten Wetterprognose fand die Freiluftveranstaltung schon am Samstagnachmittag – dafür bei idealem Sommerwetter.

Nachdem Organisator Armin Gauggel die nahezu 40 Schlepper rund um den Park in der Ortsmitte in die Startpositionen geleitet hatte, setzte sich der Oldtimer-Traktoren-Zug, angeführt vom 54 Jahre alten Mähdrescher Claas Matador Standard, in Richtung Juhestraße in Bewegung und fuhr weiter bis zu den Reutäckern, etwa einen Kilometer westlich der Ortschaft.

Zahlreiche Besucher vor Ort

Auf einer Wiese mit Blick auf Harthausen war ein Parkplatz für die betagten Schlepper und alten Landmaschinen eingerichtet, und obwohl man im Vorfeld der ersten Vorstellung des Clubs bewusst auf größere Werbung verzichtet hatte, kamen viele Besucher aufs Feld. "Wir wollten erst mal schauen, wie ein solches Ereignis abläuft, und ob die mühevoll restaurierten Traktoren und alten Gerätschaften auch alle funktionieren",, erklärt Clubsprecher Pascal Braun, der gleich mehrere Schlepper im Einsatz hatte. "Dass gleich so viele Gäste gekommen sind, hat uns alle überrascht", ergänzte Mitbegründer Friedrich Holzmann, der mit seinem roten Fahr D17, gefertigt in Gottmadingen im Jahr 1952, zur Vorführung gekommen war.

Die alten Schlepper mit den angehängten Arbeitsmaschinen konnten Besucher jedoch nicht nur bestaunen, sondern auch in Aktion erleben. Zunächst galt es, den erntereifen Bio-Dinkel auf dem Getreidefeld von Armin Gauggel zu dreschen. Dabei kam Ingo Weiß mit seinem wieder funktionstüchtig gemachten Claas-Mähdrescher bei idealem Erntewetter zum Einsatz, und der geerntete Dinkel wurde über ein Gebläserohr auf einen Kipper verladen.

Stroh mit Schwader zu Strängen geformt

Das in einer Staubwolke ausgeworfene Stroh wurde im Anschluss mit einem fast 50 Jahre alten Schwader zu Strängen geformt, um danach von der Ballenpresse in handliche Quader gepresst zu werden. Mit Hilfe eines Förderbandes, das eine Zapfwelle antrieb, gelangte das Dinkelstroh schließlich auf den Wagen. Doch damit nicht genug: Kaum war das Stroh vom Acker, begann der passionierte Bulldog-Fan Friedrich Holzmann mit seinem Fahr- Bulldog das Stoppelfeld um zu pflügen, und zwar so, wie es die Großväter noch gemacht hatten: mit dem von Hand geführten Einscharpflug. Dass das alles andere als leicht war, war an der Anstrengung der sich abwechselnden Pflüger zu erkennen – der Schweiß floss in Strömen.Da war es gut, das die Harthauser Bulldog-Kameraden vorgesorgt hatten: Auf einem großen Grill über dem Feldweg brutzelten Rote Würste. Dazu gab es Wecken und erfrischende Getränke.

Zwischen den Vorführungen im Acker bestand reichlich Gelegenheit, mit den Besitzern der Oldtimer ins Gespräch zu kommen, wobei es um die technischen Besonderheiten der alten Schlepper ging. Darunter war etwa ein in Balingen gebauter Wahl, Typ W 15, von Alfred Gauggel aus dem Jahr 1950 mit 15 PS, der noch mit einer Drehkurbel von Hand gestartet werden muss. Außerdem präsentierten die Bulldog-Kameraden Oldtimer der Marken Hanomag, Eicher, Fahr, Mc Cormick, Güldner, Fendt, Deutz, Ford, Fiat und Steyr in verschiedenen Variationen.

Kinder spielen Traktor-Fahrer

Viele Familien waren gekommen, und die Kinder hatte ihre Freude an dem Geknatter der Schlepper; viele nutzten die Gelegenheit, auf den Traktoren zu sitzen und Fahrer zu spielen. "Uns ist es wichtig, dass auch unsere Kinder erleben können, wie die Feldarbeit zu Opas Zeiten abgelaufen ist", betonte Armin Gauggel mit Blick auf eine Kindergruppe, die im Spiel liegengebliebenes Stroh einsammelte und auf einen Haufen schichtete.

Angesichts des begeisterten Zuspruchs der Einwohner und des pannenfreien Ablaufs des ersten Feldtages sind die Harthauser Bulldog-Kameraden guter Dinge, dass die Premiere nicht die einzige Veranstaltung dieser Art in Harthausen bleiben wird.