HBW-Torhüter Mohamed El-Tayar trifft am Sonntag auf seinen früheren Arbeitgeber. Foto: Eibner-Pressefoto/Nicolas Woern

Nach der Niederlage im Kellerduell mit der HSG Wetzlar hat der der HBW Balingen-Weilstetten die Rote Laterne in der Handball-Bundesliga übernommen – am Sonntag muss das Team beim SC DHfK Leipzig ran (15 Uhr, Quarterback-Immobilien-Arena).

Diese Niederlage tat weh, das 27:30 im Kellerduell mit der HSG Wetzlar musste HBW-Trainer Jens Bürkle erstmal sacken lassen. „Das war schon herb, wir hatten die Chance, das Spiel zu gewinnen und uns auf eine schöne Seite zu bringen. Wir werden wohl lange Zeit brauchen, um das wieder gutzumachen. Aber es wir bleiben mutig“, sagt Bürkle.

Mut zum Risiko, das fordert der HBW-Trainer immer wieder von seiner Mannschaft. Doch die wandelt dabei immer wieder auf einem schmalen Grat – wie zuletzt gegen Wetzlar.

Niederlage gegen Wetzlar schmerzt

Lange hatten die „Gallier“ die Nase im Kellerduell vorn, obwohl sie sich in der Offensive zahlreiche Fehler leisteten. Doch während sich die HSG im zweiten Abschnitt in Angriff und Abwehr steigerte, reduzierte sich die Quote der Ballverluste der Gastgeber nur leicht. „Das Problem war aber, dass wir die Abwehr nicht mehr stabil bekommen haben“, sagt Bürkle. Und so kippte das Spiel und am Ende nahm die HSG die beiden Punkte mit nach Hessen. Schon in einer Auszeit in der ersten Halbzeit hatte der HBW-Coach gemahnt: „Übertreibt es nicht mit dem Risiko.“

Hoffnung auf positiven Ausreißer

Das aber muss der Aufsteiger eingehen, um in die Nähe der Punkte zu kommen. Und die hätte Bürkle schon am Sonntag gerne im Auswärtsspiel beim SC DHfK Leipzig. „Wir haben in den Heimspielen einige Chancen vertan, deshalb sollten wir mal Punkte holen, mit denen man nicht unbedingt rechnet“, sagt Bürkle, wohl wissend, dass Leipzig eine Nummer ist, die das Potenzial dazu hat, sich in der Tabelle gleich hinter den Top-Sechs zu positionieren. „Das ist eine sehr runde Mannschaft, in der einige Spieler in der Lage sind, viele Tore zu erzielen“, so der HBW-Coach.

HBW tritt wohl komplett an

Die zentralen Figuren und Entscheidungsspieler bei den Sachsen sind jedoch der Isländer Viggo Kristjansson (58 Tore) im rechten und der Tscheche Matej Klima (43) in linken Rückraum. „Ihre Kreise müssen wir einschränken, außerdem brauchen wir einen guten Rückzug. Hinzu kommt ein guter Umgang mit dem Ball, denn Leipzig ist konterstark“, sagt Bürkle, der am Sonntag voraussichtlich auf seinen kompletten Kader setzen kann.

Wiedersehen mit zwei alten Bekannten

In Leipzig trifft der HBW übrigens auf zwei alte Bekannte, denn auf der Trainerbank der Sachsen sitz Runar Sigtryggsson, der den HBW von Juli 2016 bis Oktober 2017 betreute, ehe Bürkle den damaligen Zweitligisten übernahm, und auf der Rechtsaußenposition wirbelt mit Moritz Strosack ein Spieler, der seinen Weg über die JSG Balingen-Weilstetten und den HBW Balingen-Weilstetten II in den Profihandball ging.

SC überrascht mit Punkten gegen Magdeburg und Kiel

Mit 8:12 Punkten belegt der SC Platz elf, und die Sigtryggsson-Truppe hat in dieser Spielzeit bereits mit einem Unentschieden gegen Champions-League-Sieger SC Magdeburg (27:27) und einem 35:34-Erfolg über Rekordmeister THW Kiel überrascht. Am vergangenen Wochenende holte sich der SC bei der TSV Hannover-Burgdorf einen Punkt (25:25).