Jona Schoch (links) kämpft verbissen um den Ball. Foto: Eibner-Pressefoto/Nicolas Woern

Die Durststrecke des HBW Balingen-Weilstetten geht weiter. Am Freitagabend unterlag das Team von Trainer Jens Bürkle nach zwei völlig konträren Halbzeiten in der Balinger Sparkassen-Arena der HSG Wetzlar mit 27:30 (13:10).

Platzwechsel in der Tabelle der Handball-Bundesliga. Der HBW Balingen-Weilstetten ist nach der Heimniederlage gegen Wetzlar auf den letzten Platz abgerutscht. Dabei sah es zunächst so gut für das Bürkle-Team aus.

Der HBW begann stark, stellte eine aufmerksame Deckung und hatte in seinem ägyptischen Keeper Mohamed El-Tayar wieder einmal einen top Rückhalt, der die Schützen der HSG Wetzlar im ersten Abschnitt phasenweise in die Verzweiflung trieb.

Patrick Volz uns Jona Schoch legten ein 2:0 vor (3. Minute), und die Bürkle-Sieben behielt die Nase vorn. Nachdem Hendrik Wagner für die Gäste auf 5:6 verkürzt hatte, sorgte Rechtsaußen Leo Prantner mit einem Doppelpack für einen 8:5-Vorsprung der „Gallier“.

Viele Fehler: „Gallier“ vergeben höhere Führung

Doch die verpassten es in der Folge mehr aus El-Tayars Paraden und ihrer guten Abwehrarbeit zu machen. Denn in der Offensive gingen sie mitunter fahrlässig mit dem Ball um. Trainer Jens Bürkle zog beim Stand von 9:6 in der 21. Minute seine erste Auszeit und mahnte: „Das waren schon acht technische Fehler. Übertreibt es nicht mit dem Risiko, bringt die Bälle mit voller Überzeugung aufs Tor.“

Wetzlar verkürzt auf zwei Treffer Differenz

Tatsächlich erhöhte Jerome Müller danach auf 10:6, doch die Fehlerquote bei den Gastgebern blieb hoch. So dampfte Stefan Cavor den Wetzlarer Rückstand mit zwei Treffern in Serie auf zwei Treffer Differenz ein, ehe Oddur Gretarsson mit einem verwandelten Siebenmeter die 13:10-Pausenführung des HBW erzielte.

HSG legt in Halbzeit zwei zu

Doch während sich die HSG im zweiten Abschnitt in Angriff und Abwehr steigerte, blieb das Spiel des HBW fehlerbehaftet, zudem hatte Wetzlars Trainer Frank Carstens ein gutes Händchen damit, den glücklosen Till Klimpke im Kasten durch Anadin Suljakovic zu ersetzen. Zwar hielt das Bürkle-Team die Hessen zunächst noch auf Distanz, doch die kamen immer näher heran, und glichen in der 44. Minute durch Rasmus Meyer Ejlers aus 17:17, Domen Novak schoss die Gäste per Konter mit dem 19:18 erstmals in Front, und weil Cavor uns auch Lenny Rubin bei den Gästen nun zündeten, baute die HSG ihren Vorsprung auf 23:20 aus (54.).

Hessen bleiben in Schlussphase cool

Und was auch immer der HBW in der Schlussphase versuchte, er schaffte es nicht mehr, den Wetzlarer Angriff zu stoppen. Die Hessen blieben in den finalem Minuten cool uns setzten sich schließlich mit 30:27 durch.

Bürkle ist bedient

HBW-Coach Bürkle war nach dem Spiel bedient: „Insgesamt haben wir zu viele technische Fehler gemacht, damit haben wir uns selbst ins Bein geschossen und so den Gegner im Spiel gehalten und wieder ins Spiel gebracht.“

Statistik

HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar, Ruminsky; Grahovac (1), Vistorop (1), Leimeter (1), Prantner (4), Huber, Ingaso, Gretarsson (6/4), Danner (1), Müller (2), Schoch (5), Fügel, Saueressig (1), Volz (3), Heinzelmann (2).HSG Wetzlar: T. Klimpke, Suljakovic; Meyer Ejlersen (5), O. Klimpke, Kuzmanovski, Becher, Fredriksen (2), Pliuto, Wagner (3), Mellegard (1), Zelenovic, Rubin (5), Fuchs, Novak (9/5), Cavor (5).