HBW-Spielmacher Björn Zintel stellte Flensburgs Defensive – im Bild Johannes Golla – immer wieder vor Schwierigkeiten. Foto: Kara

Zähe Wochen mit herben Niederlagen liegen hinter dem Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Am Sonntag hatte der Tabellenvorletzte endlich wieder einmal Grund zur Freude.

Mit einem 23:23 gegen Champions-League-Teilnehmer SG Flensburg-Handewitt sorgte das Team von Trainer Jens Bürkle am Sonntag für eine dicke Überraschung. "Ich bin super stolz, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir haben eigentlich über die gesamte Zeit ein richtig gutes Spiel in der Abwehr gemacht. Ich bin maximal zufrieden – wie wir gekämpft haben, wie wir den Angriff von Flensburg, der in den vergangenen Wochen richtig gut war auch gepaart dieser guten Abwehr, sauber bespielt und uns diesen Punkt mehr als verdient haben", so Bürkle.

Zuschauer trauen ihren Augen nicht

Die 750 Zuschauer in der Balinger Sparkassen-Arena trauten ihren Augen ebenso wenig, wie jene die die Partie beim Bezahlsender Sky verfolgten, als der HBW Balingen-Weilstetten nach 41 Minuten mit 19:15 führte und drauf und dran war, den Sieg einzufahren. Aber der hohe Favorit, dessen Trainer Maik Machulla dieses taktische Mittel überhaupt nicht mag, operierte mit einem für ihn ungewohnten siebten Angreifer. Die "Gallier" gerieten in die Bredouille. "Wir haben es nicht geschafft, uns Sicherheit in der Abwehr zu holen als wir einen Ballgewinn hatten oder den Ball aufs leere Tore wegschmeißen", sagt Bürkle. Und so holte Flensburg Tor um Tor auf, und übernahm schließlich die Führung. "Beim 21:22 musste man schon befürchten, dass man für ein gutes Spiel belohnt wird", so Bürkle. Doch Sekunden vor Schluss gelang Vladan Lipovina der Treffer zum 23:23-Endstand.

Klare Steigerung der "Gallier"

Insgesamt zeigte der HBW eine grandiose Steigerung im Vergleich zur 25:34 (6:19)-Heimpleite zehn Tage zuvor gegen die MT Melsungen. Bürkle und sein Team hatten die Zeit dazwischen offenbar bestens genutzt. "Der Unterschied war, dass wir die Bälle im Angriff mit Mut gespielt und unsere klaren Torchancen besser verwertet haben, wir hatten weniger Fehlwürfe. Und die Abwehr war natürlich auf einem ganz anderen Niveau", sagte der HBW-Trainer.

Machulla: "Bitterer Punktverlust"

Dessen Team kann nun mit Rückenwind in die beiden Auswärtsspiele zum Jahresausklang gehen. Am Donnerstag steht das Spiel bei den Füchsen Berlin an, am 26. Dezember steigt das Kellerduell bei Schlusslicht GWD Minden. Flensburg hingegen kassierte mit dem Remis in der Verfolgung von Handball-Bundesliga-Tabellenführer SC Magdeburg einen Rückschlag. "Wir sind maximal enttäuscht. Wir hatten uns das ganz anders vorgestellt. Wir haben im Angriff nicht die richtige Einstellung gefunden, aber Balingen hat es auch stark gemacht. Das war ein bitterer Punktverlust, der uns in der Endabrechnung weh tun wird", sagte SG-Trainer Machulla.

Strosack verlängert, Steinhauser verlässt Flensburg

Übrigens: Während Rechtsaußen Moritz Strosack – "Ich bin glücklich darüber, dass ich beim HBW bleiben kann und die Möglichkeit bekomme, mich hier in den nächsten zwei Jahren weiterzuentwickeln. Balingen ist für mich zu meiner zweiten Heimat geworden und ich möchte mithelfen unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen" – seinen Vertrag beim HBW verlängert hat, sagt sein Pendant in Reihen der, Marius Steinhauser, der SG vorzeitig adé – er läuft ab der kommenden Saison für den Liga-Konkurrenten TSV Hannover-Burgdorf auf.