HBW-Spielmacher Björn Zintel sucht eine Anspielstation. Foto: Kara

Mit 25:34 hat Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag sein Heimspiel gegen die MT Melsungen verloren – dabei war das Ergebnis noch schmeichelhaft für die Gastgeber.

Die Melsunger waren dem Tabellenvorletzten in allen Belangen überlegen, führten nach 35 Minuten mit 24:7, ehe sie es etwas lockerer angehen ließen und der HBW so noch ein einigermaßen erträgliches Ergebnis zustande brachte. "Im Endeffekt war es Ergebniskosmetik. Melsungen hat auch die letzte Ernsthaftigkeit gefehlt", so HBW-Trainer Jens Bürkle, der die Fans der "Gallier" nach dem Spiel um Verzeihung bat. "Ich muss Entschuldigung sagen, weil die erste Halbzeit von uns wirklich grottig war, viele Dinge überhaupt nicht gepasst haben, wir von einem Fehler in den anderen gelaufen und in die uns gestellten Fallen getreten sind."

Erste Halbzeit "wirklich grottig"

Man konnte in der ersten Halbzeit den Eindruck gewinnen, als wären die Gastgeber von der aggressiven und stets auf Steals lauernden MT-Deckung völlig überrascht – so als hätten sie das Gefühl, als wären sie – wie es Jim Malone alias Sean Connery im Hollywood-Streifen "The Untouchables" so schön sagte – mit ’nem Messer zu ’ner Schießerei gekommen. "Melsungen hat eine Mega-Leistung gezeigt, gerade, was das Abwehrspiel anging", so Bürkle.

Dabei war er mit dem Start nicht einmal unzufrieden. "Bis zur ersten Auszeit beim 4:9 war es noch gar nicht so verkehrt. Wir haben bis dahin viele freie Torchance liegen lassen, ob vom Kreis oder von außen. Danach ist die Lücke größer geworden, auch im Spiel 7:6 sind uns die Fehler zu leicht passiert, und so war das Spiel beim 6:19 zur Halbzeit schon weg", so Bürkle. Zwar habe die zweite Halbzeit schlecht begonnen, doch nach und nach habe seine Mannschaft ein paar Dinge wieder vernünftig gemacht.

Youngster machen ihre Sache gut

"Immerhin haben wir es geschafft, in der zweiten Halbzeit 19 Tore zu schießen", so Bürkle, der explizit die beiden Youngster Tobias Heinzelmann – "Er hat zum wiederholten Mal sehr, sehr gut gespielt" – und Debütant Till Wente – "Er hat es gut gemacht und seine Chance genutzt" – lobte.

Coach sucht nicht nach Ausreden

Den Umstand, dass die Corona-Problematik mit Impfdurchbrüchen im Umfeld des Teams und bei Keeper bei Simon Sejr, den zahlreichen Tests im Vorfeld der Partie ebenso wie die Fülle verletzungsbedingter Ausfälle für Verunsicherung gesorgt haben könnten, sieht Bürkle nicht als Grund für die Darbietung. "Wir können es auch in dieser Besetzung deutlich besser und deutlich aggressiver."