Wer wird künftig Bürgermeister im Zeller Rathaus, Marion Isele oder Peter Palme? Am Sonntag können die Bürger ihr Kreuzchen machen. Foto: MT-Archiv, Georg Ganter, dpa/Sebastian Gollnow

Am kommenden Sonntag stehen in Zell zwei Bewerber für das Bürgermeisteramt zur Wahl. Nur ein eher unwahrscheinlicher Faktor könnte dazu führen, dass es kein Ergebnis gibt.

Mit Marion Isele und Peter Palme stehen bei der Bürgermeisterwahl zwei Kandidaten auf dem Stimmzettel. Von 8 bis 18 Uhr können Zeller Bürger ihr Kreuzchen machen. Hauptamtsleiter Peter Lepkojis macht im Gespräch mit unserer Redaktion klar, worauf es ankommt.

 

4601 Wahlberechtigte gibt es in Zell. Bis zum Mittwochnachmittag haben 773 Wähler Briefwahl beantragt, berichtet Lepkojis. Gewählt werde am Sonntag in zehn Wahllokalen und im Briefwahlbezirk. Davon seien vier Wahllokale in Zell und sechs Wahllokale verteilt auf die Ortsteile, erklärt der Hauptamtsleiter.

Der unwahrscheinliche Fall

Womöglich wird sich so mancher Zeller denken, dass es bei nur zwei Kandidaten am Sonntag definitiv einen Sieger eben wird. Denn einer der Beiden braucht 50 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen plus eine Stimme, wie Lepkojis erklärt. Damit hat er die absolute Mehrheit erreicht. Doch es gibt da noch einen eher unbekannten, aber durchaus entscheidenden Faktor.

„Von der freien Zeile hängt es ab“, macht Lepkojis klar. Was er damit meint? Die freie Zeile, die unter den Namen der Kandidaten steht und in welche die Wähler eine wählbare Person eintragen können. Käme es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kandidaten, könnten schon wenige Stimmen in der freien Zeile davon abhängen, die Mehrheit eines Kandidaten zu kippen. Gerade wenn es viele unschlüssige Wähler gebe, könne dies vorkommen. So sei es auch schon in anderen Gemeinden geschehen. „Doch das ist wirklich sehr ungewöhnlich“, beruhigt der Hauptamtsleiter. „Wir gehen wirklich davon aus und hoffen, dass es am Sonntag zu einem Ergebnis kommt“, sagt Lepkojis im Namen des Wahlteams. Falls dies nicht der Fall sein sollte, wäre der zweite Wahlgang am 12. Oktober.

Reibungsloser Verlauf dank Wahlhelfern

85 Wahlhelfer sind am Sonntag im Einsatz. Die ehrenamtlichen Helfer wurden im Vorfeld im Rathaus geschult. „Da wir seitens der Stadt auf eine große Zahl von treuen unterstützenden ehrenamtlichen und erfahrenen Wahlhelfern zurückgreifen können, wird diese im Vergleich zur Kommunalwahl etwas einfachere Wahl gut umgesetzt werden können“, sagt Lepkojis. Die Wahllokale würden zudem von einem kleinen Organisationsteam der Stadtverwaltung unterstützt und auch vor Ort besucht, so dass entstehende Fragestellungen schnell gelöst werden könnten.

Den Weg zum Ergebnis mitverfolgen

Die Wahlergebnisse werden am Sonntag in der Schulmensa zusammenlaufen und dann für die Veröffentlichung und Präsentation in der Stadthalle und im Internet zur Verfügung gestellt. Jeder Bürger könne das Wahlergebnis über den Button „Wahlen“ auf der Homepage abrufen, der Link dazu wird erst kurz vor den Wahlen freigeschaltet. Zudem werden die Ergebnisse in der Stadthalle präsentiert: Bereits ab 18 Uhr könnten Bürger die Ergebnisse, die aus den einzelnen Wahllokalen eintreffen, mitverfolgen.

Auf sehr großes Interesse stieß die Kandidatenvorstellung in der Stadthalle Anfang September. Foto: Georg Ganter

Lepkojis rechnet mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses zwischen 18.45 und 19 Uhr. Dann wird höchstwahrscheinlich klar sein, ob Marion Isele künftig die Geschicke der Stadt leiten wird oder, ob Amtsinhaber Peter Palme Bürgermeister der Schwanenstadt bleibt. Mit Gratulanten aus dem Wiesental und einer kleinen Feierstunde wird gerechnet.

Im Nachgang zur Wahl wird am Montag der Gemeindewahlausschuss das Ergebnis vorläufig feststellen und danach eine Wahlprüfung erfolgen.

Die Spannung bleibt groß

Auch mit nur zwei Kandidaten sei die Spannung groß, sagt Lepkojis. In Zell gebe es bei Bürgermeisterwahlen eher weniger Kandidaten. „Das hat eine gewisse Tradition“, so der Hauptamtsleiter. Die beiden Kandidaten waren in den vergangenen Wochen im Wahlkampf aktiv, bei der Kandidatenvorstellung lieferten sie sich ein faires Duell.

Neben dem Ergebnis können die Zeller aber auch über die Wahlbeteiligung gespannt sein. Diese lag bei der Wahl im Jahr 2017 nur bei 40 Prozent. Damals hatte es für Peter Palme aus Gresgen als einzigen Kandidaten mit 95,4 Prozent der Stimmen ein starkes Votum gegeben.