Die Gemeinderäte Rainer Kömpf (links) und Lothar Kante (rechts) halfen beim Auszählen der Stimmen. Mit mit dem Noch-Ratsmitglied und künftigen Rathauschef Rüdiger Klahm müssen sie künftig zusammenarbeiten. Foto: Felix Biermayer

Rüdiger Klahm wird neuer Rathauschef in Althengstett. In dieser Funktion muss er nun mit dem Gemeinderat zusammenarbeiten. Hier sagen die Fraktionsvorsitzenden, was sie vom Wahlergebnis halten.

Es war ein deutliches Ergebnis. Mit 66,05 Prozent der Stimmen wählten die Althengstetter Rüdiger Klahm zu ihrem neuen Bürgermeister. Er setzte sich damit gegen Barbara Ogbone (29,14 Prozent) und Dominic Schehrer (4,45 Prozent) am Sonntag im ersten Wahlgang durch. Landrat Helmut Riegger war der erste Gratulant. Auch er sprach von einem „klaren Ergebnis“. „Die Gemeinde hat viel bewegt“, so Riegger weiter. Althengstett solle so weiter machen. Direkt danach gratulierte Ogbone Klahm. Dominic Scherer war nicht vor Ort.

Klahm war bisher selbst viele Jahre für die CDU Mitglied des Gemeinderates. Er kennt das Gremium gut. Nun muss er in seiner neuen Rolle weiter mit den alten Kollegen zusammenarbeiten – und auch mit Ogbone, die das Althengstetter Familienzentrum leitet.

Lothar Kante (SPD)

„Rüdiger Klahm hat ein respektables Ergebnis erreicht“, fand er. Dazu gratuliere er ihm. „Es kommt eine Menge Arbeit auf ihn zu“, meinte er über den neuen Bürgermeister. Der Gemeinderat werde ihn dabei unterstützen. Man hätte aber auch mit Barbara Ogbone kein Problem gehabt, so Kante. Die Althengstetter hätten die Wahl zwischen „zwei guten Kandidaten gehabt“. Er hoffe, dass Ogbone im Althengstetter Rathaus bleibe.

Hartmut Weber (Freie Wähler)

„Ich gratuliere zum eindeutigen Wahlergebnis“, so Weber am Sonntag. Er hätte sich jedoch eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht. Diese lag bei 61,57 Prozent. „Ich bin zufrieden“, meinte er zum Ausgang der Wahl. Man hätte aber mit beiden Kandidaten – Weber bezog sich hier auf Ogbone, nicht Schehrer – gut zusammengearbeitet. Ogbone sei eine „starke Person“. Er wünsche sich, dass sie ihre Position im Rathaus weiter wahrnehme.

Eckhard Flik und Philipp Jourdan (Grüne)

Sowohl Flik als auch Jourdan zeigten sich „enttäuscht“ vom Ergebnis und Ogbones Niederlage. „Ich habe gedacht, es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, so Flik. Auch Jourdan hatte es knapper erwartet. „Wir werden konstruktiv im Gemeinderat zusammenarbeiten“, erklärte Flik zum neuen Bürgermeister. Er hoffe, dass man den eingeschlagenen Weg bezüglich der Klimapolitik und des Familienzentrums weiter gehe. „Was die Windkraft angeht, nehmen wir ihn beim Wort“, meinte Jourdan zu Klahms Wahlversprechen.

Angelika Holzäpfel (CDU)

Die CDU braucht nun einen neuen Gemeinderat und einen neuen Fraktionsvorsitzenden – beides war Klahm bisher. Man prüfe aktuell die Nachrückerliste, erklärte die Rätin. „Ich freue mich natürlich“, meinte sie zu Klahms Sieg. Es sei toll, dass er es im ersten Wahlgang geschafft habe. Auch sie hätte sich eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht. „Es wäre für Althengstett schön, wenn sie bleibt“, meinte sie zu Ogbone. Aber zu ihr würde auch mehr Verantwortung passen, so Holzäpfel.

Rainer Kömpf (Unabhängige Wählervereinigung)

„Ich bin überrascht vom deutlichen Ergebnis“, reagierte das Ratsmitglied. Damit habe er nicht gerechnet, sondern mit einem knapperen Ausgang. „Schehrer war die Unbekannte“, meinte er zum dritten Kandidaten. Das deutliche Ergebnis sei aber gut. Ein „eindeutiger Wählerwille“ sei zum Ausdruck gebracht worden. Ein knappes Ergebnis „hätte schwierig werden können“. „Ich hoffe das Barbara Ogbone bleibt. Sie macht gute Arbeit“, schloss er.

Bürgermeister Clemens Götz

„Ich bin zufrieden“, meinte Noch-Bürgermeister Clemens Götz. Er habe diesen Ausgang nach seinen Gesprächen erwartet, wenn auch nicht unbedingt im ersten Wahlgang. Die Gemeinde sah er bei Klahm „selbstverständlich in guten Händen“. Der habe schon als „gewichtige Stimme Gemeinderat“ engagiert gearbeitet. Generell habe man im Gemeinderat immer ein gute Gesprächskultur gehabt und Argumente fair ausgetauscht.

„Am Wahltag wird einem bewusst, dass das Ende kommt“, so Götz zu seiner eigenen Amtszeit. Natürlich gehe er mit einer gewissen Wehmut. Trotzdem sei die Entscheidung nicht mehr zu kandidieren, richtig gewesen. „Ich gebe es in neue gute Hände“, zog Götz als Fazit.