Im Rathaus von Neuweiler wird das Ergebnis verkündet. Foto: Thomas Fritsch

In Neuweiler will man bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 26. März, nichts dem Zufall überlassen. Wie viele von den insgesamt 2653 Wahlberechtigten am Ende ihre Stimme abgeben, vermag aber keiner vorherzusagen.

Der Super-Wahlsonntag im Teinachtal rückt immer näher. Nur noch wenige Tage, dann werden die Bürger in Neuweiler und Bad Teinach-Zavelstein zu den Urnen gerufen, um einen Bürgermeister zu wählen. Wie die Wahl in Bad Teinach-Zavelstein abläuft, berichtete jüngst der dortige Kämmerer Volker Mönch. In Neuweiler, so viel vorweg, unterscheidet sich das Prozedere nicht wirklich.

297 Briefwähler hat man dort aktuell, weiß Hauptamtsleiter Marc Miltner, der die Zahlen im Computer gespeichert hat. Für den Neuweiler Hauptamtsleiter ist es die erste Wahl, sicher, dass alles klappt, ist er aber natürlich trotzdem. Glücklicherweise hat man genügend Wahlhelfer im Vorfeld rekrutieren können – einige „Veteranen“ seien da auch dabei, die schon mehrere Wahlen gemeistert hätten. Dennoch will Miltner nichts dem Zufall überlassen. „Am Freitag findet eine Wahlhelferschulung statt, damit alle Bescheid wissen“, sagt Miltner.

Sechs Wahllokale stehen zur Verfügung

Am Sonntag öffnen dann die sechs Wahllokale in den Teilorten. Hinzu kommt noch die Briefwahl. Von 8 bis 18 Uhr ist eine Stimmabgabe in den Teilorten Agenbach, Breitenberg, Oberkollwangen, Zwerenberg, Gaugenwald und Neuweiler mit Hofstett möglich.

Nach dem Schließen der Wahllokale wird dann flink ausgezählt – die Ergebnisse, verrät Marc Miltner, werden quasi live ins Internet eingespeist mittels Votemanager. Wirkliche Überraschungen sind bei nur einem Kandidaten, Amtsinhaber Martin Buchwald strebt bekanntlich seine dritte Amtszeit an, aber auch nicht zu erwarten. „Wir gehen nicht von einer Neuwahl aus, aber man weiß nie, was kommt“, orakelt der Hauptamtsleiter.

Die Höhe der Wahlbeteiligung kann weder der Hauptamtsleiter, noch Buchwald, der im Rathaus zwei Zimmer weiter sitzt, einschätzen.

Auch das Wetter spielt vermutlich eine Rolle

Bei Wahlen mit nur einem Kandidaten sei die Beteiligung meist nicht so berauschend, berichtet Miltner. Ein Wähler habe dieser Tage auch schon zu ihm am Telefon gesagt, bei nur einem Kandidaten und gutem Wetter gehe er lieber Fahrradfahren.

„Man kann die Leute ja nicht zwingen“, nimmt es Marc Miltner sportlich, hofft aber natürlich trotzdem auf eine rege Teilnahme an der sonntäglichen Bürgermeisterwahl.

Wenn um die 30 Prozent der 2653 Wahlberechtigten am Ende wählen gegangen wären, dann sei er zufrieden. Kandidat und Amtsinhaber Martin Buchwald will sich da nicht auf einen Wert festlegen – selbst das Wetter könne da einen Einfluss haben, so der Rathauschef.

In Neuweiler lässt man sich also überraschen. Wenngleich es für die Prophezeiung, wie die Wahl bei einem einzigen Kandidaten wohl ausgehen mag, freilich keine Glaskugel braucht.

Meinung

Am Rande
Da machen sich in Neuweiler und Bad Teinach-Zavelstein alle Gedanken über die Wahlbeteiligung, dabei ist das doch am Wahlsonntag gar nicht das Problem. Vielmehr zum Nachdenken bringen müsste die Verwaltungsfachleute ein anderes Thema: die Zeitumstellung. Denn die wird nämlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag vollzogen. Doch wie rum noch mal? Vor oder zurück? Jedes Halbjahr der gleiche Jammer. „Werden die Wahlurnen rausgestellt, dann eine Stunde vor“ – so oder so ähnlich lautet ein eingängiger Merksatz. Nach vorne wird übrigens gedreht, also von 2 auf 3 Uhr. Es werden nach der Wahl also andere Zeiten in den beiden Kommunen anbrechen. Oder auch nicht, wenn man sich die Stimmzettel anschaut. Aber Moment: Vielleicht wirbelt die Zeitumstellung auch die Wahl selbst durcheinander. Wird die eigentlich wiederholt, wenn das Wahllokal zu spät zusperrt, weil die dortige Uhr noch Winterzeit hat? Ich gebe zu, jetzt wird’s absurd. Aber selbst wenn: Streng genommen wär’s ja gar nicht so schlimm. Am Ergebnis – bei jeweils einem Bewerber – dürfte eh alle Zeit der Welt nichts ändern.