Amtsinhaber Martin Buchwald wird erneut zum Bürgermeister von Neuweiler gewählt. Das freut ihn und seine Frau gleichermaßen. Foto: Buck

Der Amtsinhaber Martin Buchwald ist in Neuweiler wiedergewählt worden. Allerdings nur von zwei Dritteln aller Wahlberechtigten. Die Freude ist trotzdem nicht klein.

Verdammt ruhig war es im Neuweiler Rathaus am Wahlsonntag – und das zehn Minuten bevor die Wahlurnen hoch offiziell versiegelt wurden.

Immerhin die Sonne ließ sich noch kurz vor dem Schließen der Wahllokale blicken. Das trieb die Wahlbeteiligung aber auch nicht mehr in ungeahnte Höhen. „Nicht bei 100 Prozent“, liege die, scherzte Hauptamtsleiter Marc Miltner, wohl wissend, dass das sowieso utopisch gewesen wäre. „Aber auf 50 Wähler pro Wahllokal kommen wir schon“, atmete Miltner auf. 229 Briefwähler waren es am Ende dann, die bei der Bürgermeisterwahl ihre Stimme postalisch abgaben.

Um Punkt 18 Uhr kontrollierte Miltner letztmalig den Briefkasten am Rathaus. Er wartete noch auf einen möglichen Wähler, der mit wehendem Stimmzettel über die Straße spurten könnte. „Ich hab’ schon alles erlebt“, kommentierte er seinen Kontrollgang. Doch es kam keiner mehr.

Die Wahlurnen wurden also pünktlich umgedreht – in allen Ortsteilen der Gemeinde. Dann ging das Warten auf die ersten Hochrechnungen los, während Laura Huber vom Hauptamt schon den Sekt parat stellte.

Als die Auszählungen losgingen, war die Überraschung nicht klein. Der Balken „freie Zeile“ kletterte nach drei von sieben ausgezählten Wahlbezirken auf mehr als 30 Prozent. Amtsinhaber Martin Buchwald blickte kurz vor dem Ende also nicht hellauf begeistert auf die Leinwand im Sitzungssaal.

Am Ende wurde Buchwald dann im Amt bestätigt – und ist weitere acht Jahre Bürgermeister der Waldgemeinde. Inzwischen zum dritten Mal. Nach 2007 und 2015 folgt nun auch 2023 die Wahl zum Rathauschef.

Ein Drittel für „freie Zeile“

65,6 Prozent aller Stimmen vereinigte der Amtsinhaber am Ende auf sich, der Rest der abgegebenen Stimmen entfiel auf die „freie Zeile“. Und das, obwohl Buchwald als einziger Bewerber ins Rennen gegangen war. Gänzlich unzufrieden war der frisch wiedergewählte Rathauschef trotzdem nicht: „Die Wahlbeteiligung war gut, sogar besser als erwartet“ , befand er über die 31,6 Prozent. Sein eigenes Ergebnis verglich er mit einem Fußballspiel: „Wenn man in den letzten 15 Minuten der Verlängerung ein Tor schießt, hat man auch gewonnen – und das sind mehr als ein Tor“, blickte er im Sitzungssaal auf das vorläufige Endergebnis, das per Beamer an die Wand geworfen wurde.

Buchwald hat viel vor

Die Wiederwahl sei „eine gute Basis“, um weiterzuarbeiten mit dem Gemeinderat. Man habe viel vor, so Buchwald und nannte nur exemplarisch die Arbeiten im Wasser- und Abwasserbereich oder auch den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses. Im Gemeinderat würde man sicherlich in den kommenden acht Jahren noch einige Kämpfe ausfechten, beschrieb es der Rathauschef.

Zahlreiche Ratsmitglieder beglückwünschten Buchwald dann auch zu seiner Wiederwahl. Auch Bürgermeister aus umliegenden Kommunen wie Ulrich Bünger aus Wildberg oder Volker Schuler aus Ebhausen waren zu Gast. Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp betrieb indes Bürgermeisterwahl-Hopping, schaute erst in Bad Teinach-Zavelstein vorbei, um Markus Wendel zu gratulieren und eilte dann weiter nach Neuweiler zu Buchwald.

Das Team des Rathauses hatte Buchwald einen Obstbaum zum Einpflanzen geschenkt, damit seine Arbeit weiter Früchte trage, wie es Kämmerin Carola Reichert sagte. Genug zu tun, das hatte Buchwald ja schon selbst in seiner kurzen Ansprache gesagt, gibt es in den kommenden acht Jahren auf alle Fälle.