Rathaus Loßburg. Der Verwaltungschef und das politische Oberhaupt der Gemeinde für die nächsten acht Jahre wird am 13. Dezember gewählt. Foto: Schillaci

Rat lehnt Versammlung wegen Corona-Pandemie ab. Andere Möglichkeiten der Meinungsbildung eröffnen.

Die Gemeinde Loßburg verzichtet im Vorfeld der Bürgermeisterwahl auf eine öffentliche Kandidatenvorstellung. Stattdessen soll es andere Wege für die Bürger geben, sich ein eigenes Bild von den Bewerbern zu machen.

Loßburg - Die Wahl findet am Sonntag, 13. Dezember, statt. Dann entscheiden die Bürger, wer in den kommenden acht Jahren auf dem Chefsessel im Rathaus Platz nehmen soll. Neben Amtsinhaber Christoph Enderle hat mit Alexander Kebeck, Leiter eines Loßburger Supermakrts, ein weiterer Kandidat seine Bewerbung abgegeben (wir berichteten). Die Bewerbungsfrist läuft am Montag, 23. November, ab.

Bewerbungsfrist läuft am Montag aus

Eine öffentliche Kandidatenvorstellung vor der Bürgermeisterwahl wird es nicht geben. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig beschlossen. Gemeinderat und Verwaltung begründen diesen Schritt mit den steigenden Corona-Infektionszahlen im Landkreis Freudenstadt.

Vor der Diskussion hatte sich Bürgermeister Enderle als befangen erklärt und seinen Platz im Großen Saal des Kinzighauses verlassen. Die Sitzungsleitung übernahm für ihn der erste Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Hauser. "Wir haben eine besondere Situation. Früher war eine Kandidatenvorstellung selbstverständlich, jetzt ist das anders", machte Hauser deutlich.

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Die Entscheidung, ob es eine öffentliche Kandidatenvorstellung geben soll oder nicht, müsse der Gemeinderat treffen. "Es stellt sich die Frage: Können wird das verantworten?" Laut Beschlussvorschlag der Verwaltung wurde wegen der der derzeitigen Pandemielage jedenfalls davon abgeraten. Stattdessen wurde vorgeschlagen, dass sich die Bewerber um den Chefsessel im Rathaus bei einer Pressekonferenz im Beisein des Gemeindewahlausschusses vorstellen sollten. Die Gemeinderäte hielten das für eine gute Lösung sei. Allerdings, so Gemeinderat Thomas Gisonni (FWV), könnten die Bürger dann keine Fragen an die Bewerber stellen und wären praktisch ausgeschlossen.

Gemeinderätin Beate Beilharz schlug für die grün-rote Fraktion vor, seitens der Gemeinde eine Video-App einzurichten, in der sich die Kandidaten vorstellen und ihre Ziele aufzeigen könnten. Karin Armbruster (FWV) wollte beides miteinander verknüpfen und regte an, den Bürgern vorab über eine E-Mail-Adresse die Möglichkeit zu geben, Fragen einzureichen, die in der Pressekonferenz an die Kandidaten gestellt werden könnten – zumindest ein Teil davon.

Laut Werner Faulhaber (FWV) könnte die Gemeinde den Bewerbern auch im Mitteilungsblatt jeweils eine Seite zur Verfügung stellen. Eine Vollverteilung sei dann sinnvoll. Darüber hinaus, so Faulhaber, stehe es jedem Kandidaten frei, sich den Wählern auf verschiedenen Plattformen online zu präsentieren.

Mittlerweile ist klar, wie die Kandidatenvorstellung ablaufen soll. Die Gemeindeverwaltung reagierte bereits am Dienstag und legte den Ablaufplan vor (Info).