Silke Edele (links) war vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses sichtlich angespannt, strahlte danach aber über ihren Sieg im zweiten Durchgang und kämpfte mit den Freudentränen. Foto: sb/Wolf-Ulrich Schnurr

Dass in Weilen unter den Rinnen eine Entscheidung fallen würde, stand fest. Am Ende war das Ergebnis dennoch deutlicher als erwartet: Silke Edele erhielt 204 Stimmen, was 53,1 Prozent entspricht und ist damit die kommenden acht Jahre Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde im Oberen Schlichemtal.

Wie schon im ersten Wahlgang hatte die 47-jährige Edele damit auch im zweiten die Nase vorn: Sie verwies den 33-jährigen Tobias Peter (161 Stimmen, 43,1 Prozent) deutlich auf den zweiten Platz.

Kurz vor Schließung des Wahllokals kamen noch ein paar jüngere Weilern, um ihre Stimmen abzugeben. Doch der erhoffte ganz große Schwung zum Schluss blieb aus.

Knapp 20 Minuten bis zum Ergebnis

Punkt 18 Uhr rückte der Gemeindewahlausschuss die Tische zusammen, leerte die Urnen und begann mit dem Auszählen. „Hoffentlich wird es nicht so knapp, dass wir Strohhälmchen ziehen müssen“, kommentierte ein Bürger diesen Vorgang.

Draußen warteten mehr und mehr Weilener im Bushäuschen und unter Schirmen: Aus dunklen Wolken troff klammkalter Regen auf die kleine Gemeinde herab.

Doch zu lange dauerte das Warten nicht: Kaum 20 Minuten, dann waren alle Stimmen ausgezählt, die Prozente berechnet und es stand fest, wer die kommenden acht Jahre im Weilener Rathaus sitzen soll.

Silke Edele: erst angespannt, dann Freudentränen

Vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses war die spätere Siegerin noch sichtlich angespannt. Nachdem Noch-Bürgermeister Gerhard Reiner dieses vorgelesen hatte, eilte Edele freudestrahlend die wenigen Stufen zum Rathaus hoch.

Ob sie die Wahl annehme? „Natürlich!“, jubelte sie geradezu und kämpfte mit den Freudentränen. „Ich möchte mich für euch einsetzen, wie wir es besprochen haben“, versprach sie den unter Regenschirmen versammelten Weilenern.

Tobias Peter hatte sich vor der Auszählung gelassen geäußert: „Ich bin nicht mehr so gespannt wie vor zwei Wochen.“ Nachher zeigte er sich als fairer Verlierer und schüttelte Edele die Hand.

Wahlverliererin hängt die letzten Plakate ab

Deutlich abgeschlagen auf dem dritten Platz landete Sarah Jahnel: Nach 12,2 Prozent im ersten Durchgang trat sie zwar nochmals an, konnte aber nur noch 18 Stimmen erzielen, was 4,9 Prozent entspricht.

Sie zeigte sich nicht am Rathaus, war aber sehr wohl im Ort: Während der Musikverein noch ein Ständchen für die Siegerin spielte, hängte Jahnel schon ihre verbliebenen Plakate ab und fuhr nach Balingen.

Keine einzige ungültige Stimme

Erfreulich war die Wahlbeteiligung: 384 von 498 Wahlberechtigten gingen zur Urne, das entspricht 77,1 Prozent, ein Prozent mehr als vor zwei Wochen. Bemerkenswert war die Sorgfalt der Weilener beim Ausfüllen: Kein einziger Stimmzettel wurde ungültig. Eine Stimme ging an eine Person, die nicht auf dem Wahlzettel gestanden hatte.

Wahlergebnis

Stimmberechtigte:
498

Abgegebene Wahlzettel:
384

Wahlbeteiligung:
77,1 Prozent

Gültige Stimmen:
384

Silke Edele:
204 Stimmen (53,1 Prozent)

Tobias Peter:
161 Stimmen (41,9 Prozent)

Sarah Jahnel:
18 Stimmen (4,9 Prozent)

Sonstige:
1 Stimme

Ungültig:
0 Wahlzettel