Am 14. August können die Bürger von Schwanau entscheiden, wer im Rathaus den Chefposten besetzen soll. Foto: Vichra

Zehn Kandidaten – ein Bürgermeisteramt. Seit Montag steht fest, wer eine Chance auf den Posten im Schwanauer Rathaus hat. Die Fraktionssprecher haben schon Ideen, wem die Wähler Mitte August die meisten Stimmen geben.

Schwanau - Es war wieder spannend am Montag. Kurz vor Ablauf der Frist um 18 Uhr trudelten die letzten beiden Bewerbungen für das Schwanauer Bürgermeisteramt im Rathaus ein.

Zehn Kandidaten wurden im Wahlausschuss bestätigt: Ulrich Weide, Dennis Boyette, Dirk Steinhart, Marco Gutmann, Steffan Ostermann, Haydar Sahin, Mischa Mack, Martin Häfele, Nicole Rebscher und Alexander Volkmann. Für sie gilt es in den kommenden Wochen zu überzeugen und Sympathiepunkte zu sammeln. Die Sprecher der Schwanauer Fraktionen haben schon Ideen, wer es letztendlich auf den Chefsessel schaffen könnte. 

Kuno Hamm (CDU): Den Bürgern werde ein Stimmzettel mit breit gestreutem Bewerberfeld vorgelegt. "Sicherlich bringt ein Kandidat mit aktuellen kommunalpolitischen und ehrenamtlichen Tätigkeiten in einer für Schwanau charakteristischen Gemeindestruktur sehr gute Voraussetzungen mit."

Die CDU gehe davon aus, dass sich die Stimmenverteilung auf zwei bis drei Bewerber konzentrieren werde. "Der neue Bürgermeister sollte die Gemeinde mit Herzblut und Weitblick, auch über eine Wahlperiode hinaus, weiterentwickeln. Außerdem müsse er authentisch und ehrlich sein. "Ich hoffe dass wir von einer echten, authentischen Wahl und keiner strategischen Stimmenabgabe der Bürger ausgehen dürfen", so Hamm.

Dagmar Frenk (SPD): "Die erste Wahl am 15. Mai hat gezeigt, dass die Schwanauerinnen und Schwanauer ihre Stimme einem Kandidaten mit Erfahrungen in der Kommunalpolitik und der Verwaltung gegeben haben", sagt Dagmar Frenk (SPD). Sie hat hohe Ansprüche an das Bewerberfeld, da es um den Menschen gehe, der in den kommenden acht Jahren die Gemeinde repräsentiere. "Die Fähigkeit eine Wahl zu analysieren und die nötigen Schlüsse daraus ziehen, gehört sicher auch zum Anforderungsprofil eines Bürgermeisters.

Deshalb hat es mich überrascht, dass zwei Bewerber und eine Bewerberin nun nochmals antreten." Sie ist überzeugt, dass die Person, die im Wahlkampf vertrauenswürdig und gegenüber der Aufgabe demütig erscheint, die größten Chancen auf den Sieg hat. Vom künftigen Bürgermeister erhofft sie sich, dass er mit Herzblut, Sachverstand und der notwendigen Erfahrung an der Profilierung der Gemeinde mitarbeite. Außerdem soll er den Gemeinderat frühzeitig einbinden, die Vereine stärken und ansprechbar sowie bürgernah sein.

Patrick Fertig (FWV): "Ich freue mich, dass es so viele Kandidaten gibt. Es ist ein breites Feld", sagt Fertig. Die Sorge, dass der Wahltermin am 14. August die Leute abschrecke, da dieser in den Sommerferien liege, sei somit ungerechtfertigt gewesen. "Es ist schön, dass an dem Amt und der Gemeinde Interesse besteht." Wen Fertig gerne auf dem Chefsessel im Rathaus sehen würde, verrät er nicht. Als Teil des Gemeindewahlausschusses sei er der Chancengleichheit und Neutralität verpflichtet.

"Er soll motiviert sein und Spaß daran haben", sagt er. Als stellvertretender Bürgermeister freut sich Fertig besonders, dass das Amt bald wieder besetzt ist. "Ich kann mich dann wieder meinem Hauptberuf widmen und muss weniger Verwaltungsaufgaben übernehmen." 

Hartmut Läßle (Liste Hartmut Lässle): Er hat schon einen Favoriten ins Auge gefasst, will aber keinen Namen nennen. "Das Bewerberfeld bei dieser zweiten Wahl ist stärker. Jetzt sind Leute dabei, die das Rüstzeug für einen Bürgermeister mitbringen", sagt er.

Bei der ersten Wahlrunde sei das dagegen nicht so gewesen. Kommunalpolitische Erfahrung sei für die Aufgabe sehr relevant. "Man muss wissen, wie das Geschäft läuft und in der Lage sein, so einen Verwaltungsapparat zu führen." Für ihn ist es wichtig, dass die Person Integrität mitbringt, sich gut ausdrücken und die Gemeinde repräsentieren kann. "Dieses Gesamtpaket hat nicht jeder. Ich kann auch nicht Bundeskanzler werden."

So geht der Wahlkampf weiter

Wer Fragen an die Kandidaten hat oder sich ein Bild von ihnen machen möchte, kann am kommenden Mittwoch, 27. Juli, zur Kandidatenvorstellung in die Rheinauenhalle nach Ottenheim kommen. Dort wird jeder Bewerber acht Minuten Zeit erhalten, um sich und seine Ziele vorzustellen.

Im Anschluss können Fragen gestellt werden. Die Veranstaltung soll aufgezeichnet und ein paar Tage später online gestellt werden. Die Lahrer Zeitung wird die Kandidaten in einer Serie vorstellen. Wie beim ersten Wahldurchgang fühlt unsere Redaktion den Amtsanwärtern zu unterschiedlichen Themen auf den Zahn.