Alexander Schindler hat am Freitag, 4. April, seine Bewerbung im Schwanauer Rathaus abgegeben. Er ist SPD-Mitglied tritt aber als unabhänigen Kandidat an. Foto: Lehmann

Bürgermeisterkandidat Alexander Schindler hat sich als unabhängigen Bewerber vorgestellt – ist aber SPD-Mitglied. Das sorgte in Schwanau für Unruhe. Die LZ hat bei Schindler nachgefragt.

Schwanau - Gegen 10 Uhr hatte Alexander Schindler am Freitag, 4. April, seine Unterlagen im Rathaus abgegeben und gleichzeitig eine Pressemitteilung an die Lokalzeitungen herausgeschickt. In der Vorstellung kündigte sich der 42-jährige Verwaltungsfachwirt als "unabhängiger Kandidat" an. Den Zusatz, dass er SPD-Mitglied ist, hatte er nicht mitgeteilt – viele Schwanau wussten dies aber trotzdem.

Ein Bürger hatte sich an die Lahrer Zeitung gewandt und schrieb: "Es wird in Schwanau erzählt, dass der Bürgermeisterkandidat Alexander Schindler aus Rust schon seit geraumer Zeit von Dagmar Frenk (Ortsvorsteherin von Nonnenweier und im Gemeinderat von Schwanau sowie Vorstandsmitglied der SPD) und von Lutz Weide (Ortschaftsrat Ottenheim), wohlgemerkt beide in der SPD, als Kandidat aufgebaut wird." So sollen unter anderem im Vorfeld Veranstaltungsorte für den Wahlkampf von Frenk und Weide für "ihren" Kandidaten gebucht worden sein, ohne das dort der Name des Kandidaten angegeben worden war. "Wenn schon im Vorfeld dieser Wahl mit verdeckten Karten gespielt wird, stellt sich uns die Frage, ob Herr Schindler die Bürgerinnen und Bürger von Schwanau objektiv vertreten kann. Parteilos ist die Kandidatur von Herrn Schindler nämlich nicht", heißt es im Brief des "besorgten Bürgers aus Schwanau".

"Mir ist vor Schreck gerade das Handy aus der Hand gefallen", sagt Schindler, als unsere Zeitung ihn mit den Vorwürfen konfrontiert. Immer wieder betont er, dass dies keinesfalls ein Täuschungsversuch als vielmehr ein Verstehen gewesen sei – "am Tag meiner Bewerbung hatte ich eine halbe Stunde nach der Unterlagsabgabe eine Lokalzeitung kontaktiert und erbeten, diesen Zusatz noch reinzuschreiben – leider ging diese Mitteilung nicht an alle Zeitungen", räumt er ein. Ein Geheimnis daraus gemacht habe er aber von Anfang an nicht, auf seiner Homepage sei die Mitgliedschaft von Beginn an veröffentlicht worden.

"Eines möchte ich ganz deutlich klar stellen: Ich finanziere meinen Wahlkampf aus eigener Tasche – ich bekomme keine Unterstützung von der SPD!", sagt Schindler gegenüber der LZ. Es sei richtig, dass Frenk ihn bei der Findung der Wahlkampflokale unterstützt habe. "Aber dies war zum einen vollkommen losgelöst von der Partei, zum anderen habe ich auch weitere Personen um Hilfe gebeten – Bürger die in Schwanau leben und ich bereits gut kannte – egal, ob SPD, CDU oder Freie Wähler" Er habe schlicht sein bereits vorhandenes Netzwerk in Schwanau nutzen wollen, um sich bestmöglich auf die Wahl vorzubereiten. Mit der Abgabe seiner Bewerbung habe er den Bürgern zeigen wollen, dass er gut vorbereitet in den Wahlkampf startet. Hätte er selbst die Wochen vor der Bewerbungsabgabe bei den Lokalen angerufen, "hätte man zuvor schon gewusst, dass ich kandidieren werde. Und das w

Fraktionen stünden bei ihm nicht an erster Stelle. Schindler verstehe Kommunalpolitik in erster Linie als Gemeinschaftsaufgabe von Bürgerschaft, Gemeinderat, Verwaltung, Ehrenamt und Unternehmen. Täglich sei er derzeit in Schwanau unterwegs und lerne neue Menschen und Einrichtungen kennen – "und ich freue mich weiterhin auf den persönlichen Austausch mit Ihnen", so Schindler.

Info-Abende:

Alexander Schindler wird sich am heutigen Mittwoch, 27. April, um 19 Uhr im Sportheim des VfR Allmannsweier vorstellen. Am Donnerstag, 5. Mai, wird es ab 19 Uhr einen Infoabend in Wittenweier. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben. Weitere Infos über den Kandidaten gibt es auf seiner Homepage unter www.schindler-schwanau.de.