Der alte Rathauschef von Schömberg ist auch der neue. Der einzige Kandidat Matthias Leyn hat wie erwartet die Bürgermeisterwahl in Schömberg gewonnen. Doch fast ein Viertel der Wähler stimmten gegen Leyn.
Schömberg - Als einziger Kandidat durfte Bürgermeister Matthias Leyn entspannt dem Wahlabend entgegensehen. Theoretisch wäre es zwar möglich gewesen, dass es einen zweiten Wahlgang gibt oder Leyn sogar abgewählt worden wäre. Doch das war nicht zu erwarten.
Ehrgeiziges Ziel gesetzt
Viel spannender war am Wahlabend deshalb die Frage, wie hoch die Wahlbeteiligung ausfällt, wie oft ein anderer Name als derjenige des Amtsinhabers auf dem Wahlzettel auftaucht und wie hoch die Zahl der ungültigen Stimmen ist.
Nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg lag die Wahlbeteiligung in Bürgermeisterwahlen bei nur einem Kandidaten zwischen 2010 und 2017 bei durchschnittlich 35,3 Prozent. So gesehen war die Wahlbeteiligung in Schömberg mit rund 27 Prozent für Leyn enttäuschend, auch wenn tendenziell die Wahlbeteiligung in den vergangenen Jahren weiter gesunken ist. Am Wahlabend teilte Leyn im Gespräch mit unserer Redaktion mit, dass er sich als Ziel die Marke von 40 Prozent gesetzt habe. Er räumte ein, dass dies sehr ehrgeizig gewesen sei. Leyn gab dabei zu bedenken, dass das Wetter in Schömberg am Sonntag sehr schlecht gewesen sei. Enttäuscht wäre er deshalb gewesen, wenn die Wahlbeteiligung bei unter 20 Prozent gelegen hätte.
Rathauschef zufrieden
Mit dem Wahlergebnis von rund 76 Prozent der gültigen Stimmen zeigte sich Leyn aber zufrieden. Damit gaben aber fast 24 Prozent der Wähler, die einen gültigen Stimmzettel abgaben, jemand anderem als dem Amtsinhaber ihre Stimme. Fast drei Viertel der Wahlberechtigten gingen überhaupt nicht zur Wahl. Von den 1693 Wahlzetteln waren 78 und damit fast fünf Prozent ungültig.
Diejenigen, die am Wahlabend in den Sitzungssaal des Bürgerzentrums kamen, darunter einige Amtskollegen aus Nachbarkommunen, spendeten dem alten und neuen Bürgermeister Applaus und gratuliertem Leyn. Schon am Montag geht Leyn wieder zur Tagesordnung über, wie er erzählte.