Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen: Zwei Kandidaten treten bei der Bürgermeisterwahl in Meßstetten an: Amtsinhaber Frank Schroft und der Zauberkünstler Alexander Schwarz steigen am 24. September miteinander in den Ring. Vorher kommt es zum Rededuell: Am 19. September ab 19 Uhr stellen sich die Kandidaten in der Festhalle vor.
Punkt 18 Uhr – die Kirchturmuhr der nahen Lamprechtskirche schlug an – haben Tobias Böttner, der Leiter des Ordnungsamtes, Hauptamtsleiter Thomas Berg und Thomas Holl, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses, am Montagabend den Briefkasten des Rathauses Meßstetten geöffnet. Er gähnte vor Leere.
Somit stand fest, dass kein dritter oder gar noch mehr Bewerber ins Rennen gehen um das Amt des Bürgermeisters bei der Wahl am 24. September in Meßstetten. Die beiden einzigen Kandidaten heißen Frank Schroft und Alexander Schwarz, wie der Gemeindewahlausschuss kurz nach 19 Uhr in öffentlicher Sitzung im Rathaus dann auch offiziell festgestellt hat.
Bereits zum „frühestmöglichen Zeitpunkt“, wie der terminus technicus lautet, nämlich am 24. Juli, irgendwann in der Frühe, hatte Bürgermeister Frank Schroft seine Bewerbung in den Rathausbriefkasten eingeworfen. Er ist am 2. März 1986 geboren und lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in der Panoramastraße in der Kernstadt. Unterstützterunterschriften brauchte Schroft als Amtsinhaber keine mehr, wohl aber eine Wählbarkeitsbescheinigung und eine Erklärung an Eides statt, dass er nicht von der Wählbarkeit ausgeschlossen ist – so verlangt es das Kommunalwahlgesetz. Beides hatte Schroft seiner Bewerbung beigefügt.
Dasselbe gilt für Alexander Schwarz, geboren am 13. September 1981, der mit seiner Frau und den sechs Kindern in der Gartenstraße, ebenfalls in der Kernstadt, lebt. Er musste überdies auch noch 25 Unterstützerunterschriften bringen, wie sie das Kommunalwahlgesetz für Gemeinden von der Größe Meßstettens vorschreibt. Schwarz hatte sogar 30 gesammelt. Als Beruf hat er „Zauberkünstler“ angegeben und seine Bewerbung am 7. August um 14.48 Uhr abgegeben.
Nachdem die Mitglieder des Gemeindewahlausschusses – Rebekka Robnig, Matthias Schwarz, Bodo Schüssler und Oliver Rentschler; auch ihre Stellvertreter waren anwesend – die beiden Bewerber per einstimmigem Beschluss förmlich zugelassen hatten, ging es um die Regularien der Kandidatenvorstellung. Dafür hatte der Gemeinderat bereits im März Vorschläge gemacht, die der Wahlausschuss nun einstimmig goutiert hat.
Demnach haben die beiden Kandidaten am 19. September, einem Dienstag, ab 19 Uhr in der Turn- und Festhalle Meßstetten jeweils 15 Minuten Redezeit. Eine weitere Viertelstunde pro Kandidat bleibt den Bürgern, um den Bewerbern Fragen zu stellen.
Die Betonung liegt auf „Bürger“, denn nur Personen aus Meßstetten und seinen Stadtteilen dürfen sich zu Wort melden, müssen zunächst ihren Namen und ihren Wohnort nennen und dürfen dann ihre Frage loswerden – eine Minute bleibt ihnen dafür Zeit, und weitere Fragen dürfen sie anschließen, wobei es nach der Reihenfolge der Zuwortmeldung geht. Im Klartext: Wer dran war, stellt sich hinten wieder an. Statements – egal ob Lobhudeleien oder Schelte – über einen der beiden Kandidaten oder die Stadtpolitik und -verwaltung sind nicht erlaubt.
Die Stadt will für den Abend Shuttlebusse einsetzen, um zu gewährleisten, dass alle Bürger kommen können. Rund um die Festhalle darf an diesem Abend keine Wahlwerbung betrieben werden. Ist die Halle voll, wird die Veranstaltung nach außen übertragen.