Ein riesiger Andrang herrschte bei der Kandidatenvorstellung in der Furtwanger Festhalle. Die Bürger stellten den Bewerbern zahlreiche Fragen.
Einen riesigen Ansturm erlebte die Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten für Furtwangen am Dienstag in der Festhalle. Nach einer Vorstellung ihrer Programme und Ideen standen die Kandidaten den Besuchern auf verschiedene Fragen Rede und Antwort.
Die Stühle waren schon längst vor der Veranstaltung alle belegt. In den Gängen und in der Halle herrschte dichtes Gedränge, es gab kein Durchkommen mehr. Bevor die Vorstellung beginnen konnte, bat Bürgermeister Josef Herdner vor allem darum, die Fluchtwege freizumachen und das Geschehen und die Ansprachen über Lautsprecher im Foyer der Halle zu verfolgen. Auch die Außentür der Halle wurde geöffnet, um Platz und vor allem Luft zu schaffen.
Die Wahl des neuen Stadtoberhaupts am 19. Oktober sei eine „herausragende Wahl“, so Herdner. Er dankte den Kandidaten, dass sie den Mut gefunden haben und sich der Wahl stellen. Die Moderation übernahm Thomas Schwarz, der als ehemaliger Leiter des Amtes für die Wahlen in Stuttgart mit den Regularien der Wahl und vor allem solcher Kandidatenvorstellungen vertraut ist.
Die Bürger sprachen verschiedene, oftmals interessante Fragen an. In vielen Punkten waren sich die Kandidaten einig, es gab aber auch immer wieder deutliche Unterschiede. In den meisten Fällen richtete sich die Frage immer an mehrere oder gar alle der Kandidaten.
Unterschiedliche Positionen zur Windkraft
Das war bereits bei der ersten Frage zur Zukunft der Windkraft im Bregtal der Fall von einer Zuhörerin, welche die Windkraft kritisch betrachtet. Gerhard Jehle bestätigte die Zerstörung der Landschaft. Mario Ketterer machte allerdings deutlich, dass die aktuellen Anlagen bereits genehmigt sind. Bei weiteren Anlagen würde er ein Veto einlegen.
Isolde Grieshaber sah eher die Notwendigkeit, mit der Windkraft zur Energiewende beizutragen. Vor allem machte sie deutlich, dass schon seit vielen Jahren bei der Planung der Anlagen die Öffentlichkeit beteiligt war, man sich also hätte äußern können. Florian Merz wies auf die Verpflichtung von Seiten des Regionalverbands hin, auch er will aber keine weiteren Anlagen. Alexander Wilke sah so manches als überzogen an, viele Kritikpunkte an der Windkraft würden nicht zutreffen.
Jeder Bürger in Sachen Sauberkeit gefordert
Weitere Themen waren die Finanzentwicklung und Verschuldung der Stadt. Kritisiert wurde bei einer Frage „der Dreck in der Stadt“, angefangen von den Zigarettenkippen. Hier waren sich die Kandidaten aber einig, dass dies nicht alles der Bauhof leisten kann. Jeder Bürger selbst selbst gefordert.
Mehrfach angesprochen wurde die Förderung der Vereine, die auch den Kandidaten offensichtlich wichtig ist. Auch die Bürokratie für die Vereine müsse deutlich reduziert werden. Beim Thema Nahwärme wurde deutlich, dass dies in der Kernstadt kaum realisierbar ist. In Außenbereichen, vor allem in neuen Baugebieten, könne man aber aktiv werden. Die Frage sei allerdings, wer diese Anlage betreibt, die Stadt sei dazu nicht in der Lage.
Die geplanten und dringend notwendigen Radwege waren ebenso ein Thema wie die Unterstützung für den Einzelhandel. Auf jeden Fall müsse man vor weiteren Maßnahmen mit dem Handel sprechen. Alexander Wilke schwebt für die Innenstadt ein Tunnel durch die Stadt und oben eine Fußgängerzone vor.
Weitere Themen waren die Entwicklung bei der Alten Post und bei der „Sonne“ in Schönenbach. Zum einen wurde gefordert, das Gebäude zu erhalten, andere Vorschläge waren ein Abbruch und Überlassung des Grundstücks an den Ort.
Nach dem offiziellen Ende hatten die Besucher im Foyer die Gelegenheit, an Stationen mit den fünf Kandidaten ins Gespräch zu kommen.