Landrat Klaus Michael Rückert gratuliert Vanessa Schmidt. Sie holte bei der Wahl die meisten Stimmen. Foto: Timo Beyer

Bei der Bürgermeisterwahl in Alpirsbach haben weder Vanessa Schmidt noch Norbert Beck eine absolute Mehrheit erreicht.

Vanessa Schmidt hat bei der Bürgermeisterwahl in Alpirsbach die meisten Stimmen geholt. 48,97 Prozent der gültigen Stimmen entfielen auf die 34-Jährige. Damit hat sie die absolute Mehrheit knapp verfehlt. Das bedeutet: Es wird eine Stichwahl geben.

 

Auf dem zweiten Platz landete Amtsverwalter Norbert Beck mit 42,41 Prozent der Stimmen. Und das, obwohl er gar nicht auf dem Stimmzettel stand. Denn laut offiziellem Endergebnis haben 1033 Wähler Becks Namen in die freie Zeile auf dem Stimmzettel geschrieben.

Auf Tanja Ewert hingegen entfielen nur 6,16 Prozent der Stimmen. Robert Vogler, der seinen Wahlkampf aufgegeben hatte, aber ebenfalls noch auf dem Stimmzettel stand, bekam 1,89 Prozent der Stimmen.

Die Wahlbeteiligung lag bei 52,75 Prozent. 4,88 Prozent der Stimmen wurden als ungültig gewertet. 0,57 Prozent entfielen auf weitere Personen, die von den Wählern in die freie Zeilen eingetragen worden waren.

Ereignisreicher Wahlkampf

Der Wahl war ein kurzer, aber ereignisreicher Wahlkampf vorausgegangen. Ursprünglich hatten sich drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Alpirsbach beworben. Einer von ihnen – Robert Vogler – fehlte allerdings bei der offiziellen Kandidatenvorstellung am 4. Juni, weil er zuvor erkrankt war. Kurz darauf zog er seine Kandidatur offiziell zurück, auch wenn sein Name weiterhin auf dem Stimmzettel stand.

Somit waren nur noch zwei Kandidatinnen im Rennen: Tanja Ewert (53), Diplom-Verwaltungswirtin aus Zweibrücken, und Vanessa Schmidt (34), Objektleiterin aus Heilbronn.

Schon nach der Kandidatenvorstellung im Haus des Gastes war aber klar, dass Ewert kaum noch Chancen haben würde, ins Alpirsbacher Rathaus einzuziehen. Denn viele der anwesenden rund 500 Zuschauer zeigten sich nach der Vorstellungsrunde und der folgenden Debatte von Ewert enttäuscht.

Zwar schnitt Schmidt bei den Zuschauern deutlich besser ab. Doch schon am Abend der Kandidatenvorstellung machte die Idee die Runde, das leere Feld auf dem Wahlzettel zu nutzen, um Amtsverwalter Norbert Beck zu wählen.

Beck muss sich entscheiden

Wenige Tage vor der Wahl konkretisierten sich dann die Pläne. Einige Bürger riefen mit Whatsapp-Nachrichten und Flugblättern dazu auf, Beck in die freie Zeile einzutragen. Und auch Beck selbst meldete sich zu Wort und stellte klar, dass er für den Fall, dass er gewählt werden würde, zumindest ernsthaft darüber nachdenken werde, ob er die Wahl annimmt oder nicht.

So stellt sich nun die Frage: Wie wird Beck entscheiden? Wird er in die Stichwahl gehen oder darauf verzichten? Seine Entscheidung will er am Dienstag im Gemeinderat bekanntgeben.