Parkplätze, Bürokratie, Handel – die Sorgen der Unternehmer standen im Mittelpunkt eines Treffens mit den Furtwanger Bürgermeisterkandidaten.
Zu einem Austausch hatte der Verein der Unternehmer und freien Berufe Furtwangen (VdU) die Bürgermeister-Kandidaten eingeladen. Alle fünf Kandidaten, die sich am 19. Oktober um das Amt des Furtwanger Bürgermeisters bewerben, waren der Einladung gefolgt.
Lediglich Mario Ketterer kam etwas später, da er zeitgleich die Bürger zu einem Gespräch ins Neukircher Sporthaus eingeladen hatte.
An diesem Abend gab es vor allem für die Unternehmer die Gelegenheit, ihre Wünsche und Probleme den Kandidaten vorzutragen. Allerdings gab es hier keine grundsätzliche Diskussion der Pläne der Kandidaten. Denn wie diese ausführten, bereiten sie sich auf die Kandidaten-Vorstellung am Dienstag, 7. Oktober, um 19 Uhr in der Festhalle vor. In dieser Situation wollen sie nicht schon öffentlich klare Position nennen.
Wenn Sie jetzt zu deutlich würden, so die Begründung, könnten die Konkurrenten um das Amt direkt darauf reagieren und ihre Ideen anpassen. Daher werde die Grundsatzdiskussion erst am Dienstag öffentlich stattfinden. Rainer Lübbers bedauerte dies, da man viele noch nicht näher kenne.
Möglichkeit zum Austausch
Die Kandidaten begrüßen aber, so Isolde Grieshaber, die Möglichkeit zum Austausch mit dem VdU. Die Kandidaten stellten sich persönlich vor mit einigen grundsätzlichen Zielen. Gerhard Jehle hob besonders auf die Innenstadt-Entwicklung ab. Hier gebe es auch unterschiedliche Interessen vom gemütlichen Aufenthalt bis zu den Parkplätzen für die Kunden. Hier müsse bei den Lösungen ein Ausgleich gefunden werden.
Isolde Grieshaber berichtete, dass sie hier bisher schon in verschiedenen Bereichen in der Stadt aktiv ist: sei es als Gemeinderat oder als Mitglied im Aktionsbündnis Mobilität, wo man auch im Gespräch mit dem Handel sei.
Florian Merz betonte die Bedeutung des Einzelhandels, davon lebe die Stadt. Gleichzeitig machte er deutlich, dass er nach seinem Studium der Verwaltung und durch sein Amt als Hauptamtsleiter gerne als Bürgermeister noch mehr für die Stadt tun möchte.
Probleme bei Verkehrsführung
Alexander Wilke betonte, dass er gerne in Furtwangen einkaufe wegen der guten Beratung und der Qualität des Angebots. Er sieht die Probleme bei der Planung für die Verkehrsführung, da es rund um die Stadt keine Ausweichmöglichkeit gibt.
Andreas Braun sprach dann an, dass die Stadt aktuell nicht einladend sei für Besucher und Kunden. Ein Einkauf in der Metzgerei oder der Apotheke könne schnell eine Verwarnung von 20 oder gar 50 Euro nach sich ziehen. Hier wurde nun kräftig diskutiert, dass man für das Parken andere Lösungen finden müsste, beispielsweise mit Parkscheiben, um den Besuch der Geschäfte ohne lange Wege zu ermöglichen.
Enttäuscht von Verwaltung
Florian Klausmann zeigte sich enttäuscht von der Verwaltung, dass die jetzt doch möglichen fünf Parkplätze in der Wilhelmstraße erst nach Monaten genehmigt wurden. Kritisiert wurde die Bürokratie, die in Furtwangen scheinbar stärker ausgeprägt sei als in anderen Gemeinden. Weiter angesprochen wurde eine klarere Gestaltung auf den Friedhöfen, nachdem die Zahl der Beerdigungen laufend sinkt. Ebenso betont wurde, dass das Altenheim St. Cyriak für die Stadt unverzichtbar ist und sich hier die Stadt engagieren müsste. Außerdem sollen sich die Kandidaten einsetzen, das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit den Kinderärzten zu erhalten und mit weiteren Fachärzten weiter auszubauen.