Frank Wiehe (links) gratulierte Volker Schuler zur Wiederwahl. Foto: Priestersbach

Volker Schuler genießt auch nach 32 Jahren noch den nötigen Rückhalt in der Ebhauser Bürgerschaft. Mit 98,4 Prozent der gültigen Stimmen wurde er am Sonntag in seine fünfte Amtszeit als Rathauschef gewählt.

Ebhausen - "Ich bin mit dem Ergebnis hoch zufrieden und das ist ein toller Vertrauensbeweis", lautete sein erster Kommentar. Wie Bürgermeister-Stellvertreter Karl Lang kurz nach 19 Uhr und einem ersten Musikstück der Spielgemeinschaft der Musikvereine Ebhausen und Walddorf im Bürgersaal verkündete, lag die Wahlbeteiligung bei 31,98 Prozent. 1139 der gültigen Stimmen entfielen auf Volker Schuler – 18 Wähler hatten mangels Gegenkandidaten andere Personen auf ihre Wahlzettel geschrieben und 46 Stimmen waren ungültig.

"Das Ergebnis ist keine Riesenüberraschung", machte Karl Lang keinen Hehl daraus, dass es in schwierigen Zeiten wie diesen gut sei, einen Bürgermeister mit Erfahrung und Fachwissen zu haben.

"Nicht alltäglich"

Erster Gratulant im Reigen der zahlreichen Gäste war Landrat-Stellvertreter Frank Wiehe – und der betonte: "Das nicht alltägliche Ergebnis spricht für ein wahnsinnig großes Vertrauen der Bürger." Doch sei Ebhausen eben auch im besten Sinne des Wortes eine Gemeinde mit einer besonderen Beziehung der Bürger zu ihrem Rathauschef. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Unruhe sei die Arbeit für Bürgermeister nicht einfacher geworden, so der Erste Landesbeamte im Landratsamt. Gerade deshalb sei der Zusammenhalt in der Gemeinde besonders wichtig – und "dass die Bürger ihrem Bürgermeister den Rücken stärken".

Sichtlich stolz reagierte Volker Schuler auf das Wahlergebnis, denn beim fünften Mal "ist es nicht selbstverständlich, dass die Leute überhaupt wählen gehen". Doch habe sich die Verbindung zwischen ihm und der Gemeinde Ebhausen in den letzten 32 Jahren zu einer "Erfolgsgeschichte zum beiderseitigen Vorteil entwickelt". Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es für Bürgermeister in den Rathäusern kleinerer Gemeinden nicht einfacher werde. So wollte Volker Schuler zunächst nicht unbedingt für eine fünfte Amtszeit als Rathauschef antreten. Mit Blick auf die schwierigen Zeiten für die Kommunen hielt es der Ebhauser Schultes dann aber doch für sinnvoll, wenn ein erfahrener Bürgermeister an der Spitze steht. Zudem hatten ihn aus den Reihen des Gemeinderats und aus der Bevölkerung viele Hinweise erreicht, ein weiteres Mal zu kandidieren.

Einst der jüngste Schultes

Zur Erinnerung: 1991 war Volker Schuler mit 27 Jahren der jüngste Bürgermeister in Baden-Württemberg – heute ist er der dienstälteste Schultes im Landkreis Calw. Der gebürtige Haiterbacher absolvierte nach dem Abitur am Nagolder Otto-Hahn-Gymnasium seine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt bei der Stadt Altensteig. Nach einem Gastspiel in Tübingen war er zwei Jahre im Haiterbacher Rathaus tätig, bevor er sich in Ebhausen als Nachfolger von Hermann Maier bewarb, der sich nicht zur Wiederwahl gestellt hatte.

Gleich im ersten Wahlgang erreichte Volker Schuler seinerzeit trotz eines Gegenkandidaten ein überwältigendes Ergebnis von 95,4 Prozent der gültigen Stimmen und zog im April 1991 als jüngster Bürgermeister des Landkreises in das Ebhauser Rathaus ein. Beim letzten Wahlgang vor acht Jahre wurde Volker Schuler mit 94,38 Prozent als Rathauschef wiedergewählt – und das bei einer Wahlbeteiligung von 42,37 Prozent.