Felix Hezel (Vierter von rechts) macht Station beim "Sonne"-Team in Herrenzimmern. Foto: Hezel

Der Bewerberschluss naht, die drei Bürgermeister-Kandidaten haben bereits viele Erkenntnisse aus den ersten sieben Wochen Wahlkampf gewonnen.

Bösingen - In vier Wochen sind die Bürger von Bösingen und Herrenzimmern gefragt. Ein Bürgermeister will gewählt werden. Der Gang an die Wahlurne (oder das Ausfüllen der Briefwahlunterlagen) steht am (oder bis) Sonntag, 16. Oktober, an.

Nun nähert sich der Bürgermeister-Wahlkampf in Bösingen und Herrenzimmern der sogenannten heißen Phase. Wie lautet Ihr Zwischenfazit der vergangenen acht Wochen seit dem 23. Juli?

Mir kommt es vor, als wäre das letzte Interview erst eine Woche her. Ich konnte mich schon mit einigen Leuten unterhalten, aber immer noch zu wenig, dass es mir recht wäre. Aber ich kann den Leuten versprechen, dass dies noch kommen wird. Mein Urlaub steht an, so dass ich auch unter der Woche unterwegs sein kann und, wie es ja in der Frage schon heißt, der Wahlkampf nähert sich erst der sogenannten heißen Phase. Aber wenn auch vielleicht im "Verborgenen" in Hohenlohe, ich kann selbst dort die Zeit für Fortbildungen und Information bezüglich des Wahlkampfs nutzen.

Welche drei Themen brennen nach Ihren Gesprächen den Bürgern am meisten auf den Nägeln?

Die im letzten Interview genannten Themen haben sich weiter herauskristallisiert. Da wären zuerst die Kindergärten in den beiden Ortsteilen zu nennen, sei es Renovierungs- oder Platzbedarf. In beiden Bereichen besteht Handlungsbedarf.

Des Weiteren das Themenfeld Energie und Erneuerbare Energien. Wie steht es um die Energiesicherheit? Reichen die Kapazitäten des Stromnetzes für eine stetig steigende Stromnachfrage? Hier nimmt die Gemeinde eine Vorbildfunktion ein, und mir stellt sich dabei die Frage, warum selbst im Jahre 2022 auf keiner Gemeindeimmobilie PV-Anlagen installiert sind.

Als drittes, aber bei Weitem nicht letztem Thema, das den Leuten unter den Nägeln brennt, ist der Wohnraum zu nennen. Verfügbarkeit neuer Bauplätze, Angebot für Ortsansässige, leerstehende Gebäude.

Ich hatte das Vergnügen, diese Woche an einer Tagung zum "jungen Wohnen" teilzunehmen. Diese lieferte Antworten, wie junge Erwachsene in der Gemeinde gehalten werden können, was es für Wohnmodelle für junges Wohnen gibt, aber auch wie leerstehende Gebäude genutzt und im Bestand und Denkmal gebaut werden kann.

Wenn Sie gewählt werden, was unternehmen Sie dann konkret (bei diesen drei Themen)?

Dann würde ich mich erstmal freuen, dass mir so viele Bürgerinnen und Bürger ihr Vertrauen geschenkt haben, bin mir aber durchaus meiner Verantwortung bewusst, die Gemeinde in diesen schwierigen und herausfordernden Zeiten zu lenken.

Beim Thema Kindergarten muss meiner Meinung nach schnell gehandelt werden. 2024 wird das Kontingent an Kindergartenplätzen überstiegen, weshalb eine Erweiterung schnell angegangen werden muss.

Beim Thema Energie liegt es auf der Hand, dass die Dächer von Rathaus, Schulen und Hallen sukzessive mit PV-Modulen bestückt werden müssen.

In Sachen Wohnraum kann nicht nur die Ausweisung von neuen Bauplätzen im Vordergrund stehen. Es gilt, auf Leerstände zu prüfen, ins Gespräch mit den Eigentümern zu kommen, Potentiale auszuschöpfen und junge Leute ins Boot zu holen. Gerade letzteres bietet Mehrwert für die Gemeinde, da so junge Leute gehalten werden und die Dorfgemeinschaft gestärkt wird, wovon letztendlich auch Vereine profitieren.

Wie lautet Ihre Wahlkampf-Strategie in den kommenden vier Wochen?

Termine, Gespräche und das Gehen von Haus zu Haus mit meinen Flyern und einem kleinen Extra. Gerne auch der Appell an die Leute, mich anzusprechen, wenn sie mich sehen und Bedarf oder Interesse an einem Gespräch besteht. Das Gespräch führte Andreas Pfannes.